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Erklär. Die spezifische Merkmale Naturaluus. Analys. Die Novele „Bahnwärter Thiel“ con Hauptmann.






Das Ziel der Autoren ist es, den Mensch bzw. die Natur nicht als Bild, sondern als Abbild zu betrachten und zu gestalten. Sie sind darum bemü ht, die sinnlich erfahrbare Wirklichkeit und die Natur exakter wiederzugeben und verzichten vollkommen darauf diese zu poetisieren, ganz im Gegensatz zu den Realisten. Das Beschreiben von den kleinsten Einzelheiten, mit einer fotografischen Genauigkeit, wird dazu verwendet, um ein getreues Spiegelbild der Umwelt zu schaffen. Dies nennt man den Positivismus, der gleichzeitig auch die Grundlage fü r den Naturalismus darstellt. Er geht davon aus, daß nur das existiert, was durch die Sinne wahrnehmbar und durch wissenschaftliche Experimente nachweisbar ist. Ebenfalls wird der Positivismus davon gekennzeichnet, daß der Einzelne durch drei Faktoren der,, race" (Herkunft),,, milieu" (soziale Umgebung) und,, temps" (Zeitumstä nde) bestimmt wird. Dies wird unverä ndert auf die Literatur und Kunst ü bertragen und erklä rt, warum der Naturalismus, Darstellungen des sozialen Elends, des Hä ß lichen, des Hungers, der breiten Masse und des Kampfes entwickelt. Gerhard Hauptmann, Arno Holz und Emil Zola

Im Naturalismus ist das Drama die vorherrschende Gattung. Der dramatische Dialog und die ausfü hrlichen Regieanweisungen scheinen am besten dazu geeignet, Lebensverhä ltnisse und psychologische Eigenheiten darzustellen. Jedoch steht, im Gegensatz zum Drama, die naturalistische Lyrik und auch die moderne Groß stadtlyrik hinter der des Impressionismus und Symbolismus.

Die Novelle " Bahnwä rter Thiel " von Gerhart Hauptmann ist in Prosa geschrieben. Dies ist die Bezeichnung fü r die nicht durch Vers und Reim gebundene Sprache. Darin zu finden sind die Sprech- und Schreibweisen des Alltags und der Wissenschaft. Die rhythmisierte Prosa wird heutzutage oft als Ausdrucksweise der Lyrik benutzt. " Sekundenstil" 1 zu erwä hnen. Er beschreibt " die Zeit der Handlung in der Zeit des Lesens".

• Exposition

Sohn Tobias wird geboren, Minna stirbt, Thiel heiratet Lene damit Tobias eine Mutter hat. Es besteht nur eine triebhaftige, kö rperliche Liebe. Durch diese sinnliche Leidenschaft ist Thiel stark abhä ngig von Lene.

 

• Steigerung

Tobias wird von Lene stark vernachlä ssigt und misshandelt. Als Thiel einmal seine Butterbrote vergisst und heimkehrt, sieht er, wie Lene Tobias misshandelt. Thiel mö chte sich bemerkbar machen kann jedoch keine Worte fassen. Eine gestö rte Kommunikation der Familie wird deutlich und Thiels psychosomatische Krankheit wird erkennbar. Ihm erscheinen jeweils Bilder von Minna bei seelischen Vorgä ngen und Auseinandersetzungen mit der Natur.

 

 

• Wende/Hö hepunkt

Beim Kartoffelanbau passt Lene nicht genug auf Tobias auf, der vom Zug ü berfahren wird. Thiel wird wahnsinnig, er stehet unter Schock, Zeitpunkt der endlos scheint, durch innerer Monolog.

 

• Umkehr

Lene hat ein schlechtes Gewissen, Thiel zeigt ihr sein Hass, bricht zusammen und wird unmä chtig. Lene sorgt sich rü hrselig um ihn zu Hause.

 

• Katastrophe

In der Nacht bringt Thiel Lene und sein Kind um. Spä ter finden sie ihn an den Geleisen wo Tobias umgekommen ist. Er wird als Irrsinniger in ein Irrenhaus gebracht.

Da es eine novellistische Studie ist, herrscht ein auktorialer Erzä hler. Der Erzä hler verwendet Zeitraffung und Zeitdehnung um wichtige Stellen hervorzuheben. Es ist eine geraffte Erzä hlung.

Die Symbolik, die sich aus dem Sprachstil und der Wortwahl ergibt, erzeugt bei dem Leser ein Gefü hl der Traurigkeit und des Mitleids mit der Hauptfigur, da diese offenbar chancenlos ist, sich im Leben zurechtzufinden.

Bahnwä rter Thiel wird seinem Schicksal ausgeliefert, ohne dass er einen Ausweg erkennen kann.

Die Wortwahl und die hä ufigen und charakteristischen Personifikationen erzeugen eine drü ckende Stimmung der Ausweglosigkeit. Da wird der Zug, ein Sinnbild fü r die neue, chaotische, unbegreifliche und unheimliche Technik, zu einem " schwarzen, schnaubenden Ungetü m" und die Gleisen zu " feurigen Schlangen", die das drohende Unheil und den bevorstehenden Fall des Bahnwä rters als unausweichlich ankü ndigen.

Die Wortfelder (" feurig, glü hend, schwarz, ungeheuer, fest wie ein Netz, fesselnd, erschlaffend, Netzmasche, klebten, erstickend, taumelnd, zerbersten") zeugen von Zerstö rung und Befangenheit, so wie auch die Hauptfigur des Romans, der Bahnwä rter Thiel, in eine Abhä ngigkeit gerä t.

 

9. Ä us. zum leben und Werk von Hauptmann und zu besonderheiten des naturalistischen Dramas am Besp „Die weber“

Der Schriftsteller Gerhart Hauptmann wurde 1862 im schlesischen Ober Salzbrunn geboren. Nach wechselvollen Lehr- und Wanderjahren, in denen er sich erfolglos als Maler und Bildhauer versucht und ein Literatur- und Philosophiestudium abgebrochen hatte, zog er 1889 mit seiner Frau und seinen Sö hnen nach Berlin-Charlottenburg, wo er sich endlich seiner eigentlichen Bestimmung, dem Theater, widmen konnte. 1887 war bereits seine»novellistische Studie«mit dem Titel»Bahnwä rter Thiel«erschienen.

Es folgten weitere Werke, in denen sich Gerhart Hauptmann mit dem Schicksal einfacher Bauern und Arbeiter auseinandersetzte, die an gesellschaftlichen Zwä ngen zugrunde gehen. Zu seinen bekanntesten sozialkritischen Dramen gehö ren»Vor Sonnenaufgang«(1889) und»Die Weber«(1892). Um 1900 erreichte sein Ruhm als Theaterautor einen ersten Gipfel, und 1912 wurde Hauptmann der Literatur-Nobelpreis verliehen. Auch der spä tere Versuch einer Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten ä nderte nichts daran, dass Hauptmann im Ausland als bedeutendster Vertreter deutscher Literatur seiner Zeit galt.

Gerhart Hauptmann starb im Jahre 1946 im schlesischen Agnieszkó w, wurde aber – entgegen seinem testamentarischen Willen – nicht in Schlesien, sondern auf der Insel Hiddensee begraben, wo er viele Sommer mit seiner Familie verbracht hatte.

Gerhart Hauptmanns Drama»Die Weber«wurde 1892 verö ffentlicht und 1893 in Berlin uraufgefü hrt. Thema ist der Aufstand der schlesischen Weber gegen Ausbeutung und unmenschliche Lebensbedingungen in Folge der Industrialisierung, der Anfang Juni 1844 stattfand. Orte der Handlung sind die schlesischen Orte Peterswaldau (1., 3., und 4. Akt), Kaschbach (2. Akt) und Langenbielau (5. Akt), die heute zu Polen gehö ren.

HAUPTMANN schuf eine neue, plastische Form des sozialen Milieudramas, vor allem in „Die Weber“ (1892, Urauffü hrung am 26. Februar 1893 im Neuen Theater Berlin, erste ö ffentliche Auffü hrung am 25. September 1894 im Deutschen Theater Berlin), ist aber mit seinem langen Schaffen nicht allein dieser Richtung bzw. dieser Strö mung zuzuordnen. Er nimmt in dieser Phase wichtige Anregungen der naturalistischen Programmatik auf; sie verbinden sich in den Dramen, Komö dien und Prosatexten („Bahnwä rter Thiel“) mit seinen Vorstellungen von der Schicksalhaftigkeit des Lebens und dem Wirken innerer Mä chte, die den Menschen mitleiden lassen und zur Suche nach Erlö sung treiben: Den Gesetzen der naturgegebenen Welt stehe der Einzelne ohnmä chtig gegenü ber. Was ihm bleibe, sei die Welt seiner Fantasie, seine „Seele“.

Seine Werke zeigen die Lebendigkeit der Tradition des Barock und der Mystiker (s. JAKOB BÖ HME). Literaturhistoriker sprechen auch von einer geistigen Verwandtschaft mit dem realistischen Skeptizismus von GEORG BÜ CHNER.

Auch die Zuordnung der spä ten Werke in den Dreiß iger- und Vierzigerjahren zu einer literarischen Strö mung oder Richtung ist schwierig. HAUPTMANN lö ste sich in seinem Spä twerk von der naturalistischen Wirklichkeitsdarstellung und konzentrierte sich stä rker auf symbolische Formen, historische Motive. In dieser Phase zeugen seine Texte auch von dem Interesse an griechischer Mythologie und der Tradition der attischen Tragö die.

In „Die Weber“ (1893), als unretuschierte Mundartfassung „De Wabert“ (1892), verbinden sich naturalistischer Reportagestil mit der Gewissheit der zentralen Figuren, das Heil zu finden. Sie ereilt jedoch ein tragisches Schicksal

 






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