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Schinz erbleicht.






«Sie erinnern sich, Herr Doktor?»

Schinz hä lt das Foto: der Fö rster, der Lodenmantel – Man will mich wahnsinnig machen, denkt er, man will mich wahnsinnig machen! – Er steht in dem Lodenmantel, ein Fö rster am Sonntag, der sich vor seine Stä mme stellt und eine Aufnahme machen lä sst, etwas verlegen, ein schlechtes Foto, aber deutlich, ein dilettantisches Foto. Schinz legt es auf den Tisch zurü ck, unwillkü rlich und etwas rasch, so, als verbrenne es seine Finger oder als wä re es schwer wie ein Stein... Der Kommissar hat sich unterdessen eine Zigarette genommen, zü ndet an; jetzt sagt er: «Kennen Sie den Menschen?»

 

16 Die Zelle, die Schinz bekommt, (камера, которую получил Шинц) ist ganz ordentlich. (очень даже приличная) Sie hat sogar Sonne, (есть даже солнце) ein etwas hochgelegenes Fenster, (окно, расположенное немного высоковато) so dass man nichts von der Welt sieht, (так что не видно, что происходит на улице) nur einen Kamin, (только камин) nä mlich wenn Schinz auf seiner Pritsche steht. (если Шинц стоит на своей кушетке) Die Pritsche ist hart, aber sauber, nicht unwü rdig. (кушетка (нары) жесткая, но чистая, вполне достойная; wü rdig – достойный) Drei Uhr mittags verschwindet die Sonne; (в три часа дня солнце уходит) kurz danach hö rt man eine Turmuhr. (вскоре после этого слышны часы башни) Schinz findet es schon viel, (Шинц считает, что это уже немало = неплохо) dass er nicht gegen eine Mauer sieht, (что он сидит не напротив стены) womö glich noch eine Schattenmauer, (и не, чего доброго, напротив теневой стены; womö glich – возможно, чего доброго) sondern gegen den Himmel. (а напротив неба) Seine Zelle ist offenbar im obersten Stockwerk; (очевидно, на самом верхнем этаже) jedenfalls (во всяком случае) hö rt man oft das Geflatter der Tauben, (часто слышно порхание голубей; flattern – порхать) hin und wieder (иногда, временами) schwirrt eine vor dem Gitter vorbei. (пролетает (голубь) перед решеткой) Manchmal ist Schinz ganz heiter: (иногда Шинцу совсем весело) Man muss halt nicht ü ber die Grenze schleichen! (нельзя же переползать через границу) sagt er sich. Die Zelle ist klein; es erinnert ihn an das bekannte Kloster in Fiesole. (он вспоминает знакомый монастырь во Физоле) Ü berhaupt die Erinnerungen! (и вообще, воспоминания) Seine erste Angst, als er an dieser Stelle sitzt: (его первый страх, когда он оказался на этом месте) Jetzt nicht den Glauben an deine Unschuld verlieren! (только сейчас не терять веру в свою невиновность) Das Foto mit dem Fö rster, sagt er sich, ist eine Hysterie gewesen; er hat es ja kaum wirklich betrachtet; (в действительности, он едва рассмотрел его) er ist erschrocken und hat es weggelegt. (он испуган = испугался и положил его назад) Erschrocken ü ber einen Lodenmantel, (испугался непромокаемого плаща) wie es Tausende gibt! (которых тысячи) Das Gesicht, (лицо) sagt Schinz sich mit Recht, (говорит себе Шинц справедливо /замечает/) hat er damals gar nicht so deutlich gesehen; (он тогда видел вовсе не столь четко) es war ja schon Dä mmerung, (были уже сумерки) dann sogar Nacht. (затем вообще ночь) Lass dich nicht irrsinnig machen! (не позволяй, чтобы они свели тебя с ума) Und wenn schon, (а если даже) denkt er ein anderes Mal, (подумает он другой раз = затем) wenn er es wirklich gewesen wä re: (если бы это было по-настоящему) was habe ich verbrochen? (что я нарушил, какое преступление совершил) Ich habe ihn gesehen, (я его видел) gut, ich habe mit ihm geplaudert, (я болтал с ним) gut, vor allem hat er geplaudert. (больше даже: «прежде всего» он болтал) Was weiter? (что дальше) sagt Schinz, indem er (в то время как он) plö tzlich (вдруг) in seinem Hin und Her (в своем хождении туда-сюда) wieder stehen bleibt: (снова останавливается) Was geht dieser Marini mich an (какое мне дело до этого Марини, какое отношение он ко мне имеет) oder dieser Stepanow oder wie er heiß t? (или этот Степанов или как его там зовут) Dann legt er sich auf die Pritsche: Man will mich irrsinnig machen, sagt er sich ziemlich gelassen, (говорит он себе довольно спокойно) man will mich irrsinnig machen. Drauß en hö rt man das Gackern von Hü hnern. (кудахтанье куриц) Irgendwie schö n. (как-то = в общем-то чудно) Ein Fenster voll Himmel; (окно, полное неба) das Gitter davor ist nicht so schlimm; (решетка перед ним не так уж плоха) Schinz hat ja keine Absicht, (Шинц не собирается, «не имеет намерения») hinunterzuspringen in den Tod («бросаться вниз в смерть») oder hinauszufliegen ü ber die Kamine. («или вылететь наружу через камины») Einmal, denkt er, wird ein Gericht stattfinden. (однажды, думает он, состоится суд) Hin und wieder hö rt man auch das Hupen von Wagen, (сигналы автомобилей) aber ziemlich ferne; (но довольно далеко) jenseits von Bä umen, (по ту сторону деревьев) jenseits eines Hofes oder so. (по ту сторону двора или еще где-то там) Das ganze Gebä ude, (все здание) wer weiß, (кто знает) war vielleicht einmal ein Kloster; (может быть, был однажды монастырем) Schinz hat auf seinen Reisen so viele alte Klö ster besucht, (в своих путешествиях повидал так много старых монастырей) sich manchmal vorzustellen versucht: (иногда пытался представить себе) Wenn du in einer solchen Zelle leben mü sstest? (а если бы ты должен был бы жить в такой келье?) und dann ist Bimba gekommen, (потом пришла Бимба) begeistert von einem Kreuzgang, (воодушевленная крытой галереей вокруг монастыря) man ist hinuntergegangen, (сходили туда вниз) hat Fresken bewundert, (любовались фресками) langsam ist man hinausgegangen, (медленно вышли наружу) Sonne auf einer Piazza, (солнечно на площади) gegenü ber ein kleines Ristorante. (напротив маленький ресторанчик) Die Fresken: Sebastiano mit den Pfeilen im Leib, (Себастиано со стрелами в теле) ein Kindermord zu Bethlehem, (убиение младенцев в Вифлееме) ein Christophorus, die drei bekannten Kreuze auf Golgatha, (три известных креста Голгофы) viel bittere Geschichten, (много горьких историй) aber schö n. (но красиво) Wö lfflin fä llt ihm ein! (ему вспоминается, приходит на ум Вёльфлин /историк и теоретик искусства/) Und so weiter. (и так далее) Zum Glü ck sind die Kinder schon groß. (к счастью, дети уже выросли) Manchmal steht Schinz einfach an der Wand, die Arme an der Wand, den Kopf in den Armen, so dass er nichts sieht; mit offenen Augen. (иногда Шинц просто стоит у стены, руки на стене, голова на руках, так, чтобы ничего не видеть) Der Himmel ist zum Verzweifeln. (/видеть/ небо невозможно – можно впасть в отчаянье)) Schlafen geht nicht. (и не спится) Trä ume machen alles somaß los. (сны делают все таким безмерным; das Maß – мера) EinmaI wird das Essen kommen. (как-нибудь принесут еду) Dann wird es sich zeigen! (тогда это станет видно; zeigen – показывать) ob es Gendarmen sind oder Wä rterinnen, (это жандармы или надзирательницы, медсестры /сумасшедшего дома/) Gefä ngnis oder Irrenhaus. (тюрьма или сумасшедший дом) Das ist seine einzige Angst. (его единственный страх) Wenn du nirgends auf der Welt ein voller Zeuge mehr bist. (когда ты нигде на земле не можешь быть (полным) настоящим свидетелем) Als sie kommen, (когда они приходят) die Schritte, (шаги) nimmt er den Kopf nicht von der Wand; (он не отворачивается от стены) die Tü re geht auf, (дверь отворяется) Schinz bleibt so, die Tü re geht zu. (дверь затворяется) Schinz schaut: (Шинц смотрит) ein Geschirr ist da, ein blechernes, aber sauber, (появилась посуда, жестяная, но чистая) Kartoffelsuppe und Brot, ein etwas komisches Gefä ß mit frischem Wasser... (немного странный сосуд со свежей водой) Wochen wie Jahre, Jahre wie Wochen, Verhö re, (допросы) die sich wö rtlich wiederholen, (которые буквально повторяются) Namen, die Schinz nicht kennt, hin und wieder ist er durchdrungen vom Bewusstsein, (иногда он просто проникнут осознанием) dass alles nur ein Traum ist, (что все это всего лишь сон) aber das ä ndert nichts daran; (но это ничего не изменит) sooft er erwacht, (как только он просыпается) sieht er das Gitter vor dem Himmel, (он видит решетку перед небом) und jeden Morgen, wenn es grau wird, (и каждое утро, когда становится светло, «серо») hö rt er, wie die Hä hne krä hen (он слышит, как кричат петухи) –. Endlich ist es soweit. (наконец, /этот момент/ наступил)

 

16 Die Zelle, die Schinz bekommt, ist ganz ordentlich. Sie hat sogar Sonne, ein etwas hochgelegenes Fenster, so dass man nichts von der Welt sieht, nur einen Kamin, nä mlich wenn Schinz auf seiner Pritsche steht. Die Pritsche ist hart, aber sauber, nicht unwü rdig. Drei Uhr mittags verschwindet die Sonne; kurz danach hö rt man eine Turmuhr. Schinz findet es schon viel, dass er nicht gegen eine Mauer sieht, womö glich lloch eine Schattenmauer, sondern gegen den Himmel. Seine Zelle ist offenbar im obersten Stockwerk; jedenfalls hö rt man oft das Geflatter der Tauben, hin und wieder schwirrt eine vor dem Gitter vorbei. Manchmal ist Schinz ganz heiter: Man muss halt nicht ü ber die Grenze schleichen! sagt er sich. Die Zelle ist klein; es erinnert ihn an das bekannte Kloster in Fiesole. Ü berhaupt die Erinnerungen! Seine erste Angst, als er an dieser Stelle sitzt: Jetzt nicht den Glauben an deine Unschuld verlieren! Das Foto mit dem Fö rster, sagt er sich, ist eine Hysterie gewesen; er hat es ja kaum wirklich betrachtet; er ist erschrocken und hat es weggelegt. Erschrocken ü ber einen Lodenmantel, wie es Tausende gibt! Das Gesicht, sagt Schinz sich mit Recht, hat er damals gar nicht so deutlich gesehen; es war ja schon Dä mmerung, dann sogar Nacht. Lass dich nicht irrsinnig machen! Und wenn schon, denkt er ein anderes Mal, wenn er es wirklich gewesen wä re: was habe ich verbrochen? Ich habe ihn gesehen, gut, ich habe mit ihm geplaudert, gut, vor allem hat er geplaudert. Was weiter? sagt Schinz, indem er plö tzlich in seinem Hin und Her wieder stehen bleibt: Was geht dieser Marini mich an oder dieser Stepanow oder wie er heiß t? Dann legt er sich auf die Pritsche: Man will mich irrsinnig machen, sagt er sich ziemlich gelassen, man will mich irrsinnig machen. Drauß en hö rt man das Gackern von Hü hnern. Irgendwie schö n. Ein Fenster voll Himmel; das Gitter davor ist nicht so schlimm; Schinz hat ja keine Absicht, hinunterzuspringen in den Tod oder hinauszufliegen ü ber die Kamine. Einmal, denkt er, wird ein Gericht stattfinden. Hin und wieder hö rt man auch das Hupen von Wagen, aber ziemlich ferne; jenseits von Bä umen, jenseits eines Hofes oder so. Das ganze Gebä ude, wer weiß, war vielleicht einmal ein Kloster; Schinz hat auf seinen Reisen so viele alte Klö ster besucht, sich manchmal vorzustellen versucht: Wenn du in einer solchen Zelle leben mü sstest? und dann ist Bimba gekommen, begeistert von einem Kreuzgang, man ist hinuntergegangen, hat Fresken bewundert, langsam ist man hinausgegangen, Sonne auf einer Piazza, gegenü ber ein kleines Ristorante. Die Fresken: Sebastiano mit den Pfeilen im Leib, ein Kindermord zu Bethlehem, ein Christophorus, die drei bekannten Kreuze auf Golgatha, viel bittere Geschichten, aber schö n. Wö lfflin fä llt ihm ein! Und so weiter. Zum Glü ck sind die Kinder schon groß. Manchmal steht Schinz einfach an der Wand, die Arme an der Wand, den Kopf in den Armen, so dass er nichts sieht; mit offenen Augen. Der Himmel ist zum Verzweifeln. Schlafen geht nicht. Trä ume machen alles so maß los. EinmaI wird das Essen kommen. Dann wird es sich zeigen! ob es Gendarmen sind oder Wä rterinnen, Gefä ngnis oder Irrenhaus. Das ist seine einzige Angst. Wenn du nirgends auf der Welt ein voller Zeuge mehr bist. Als sie kommen, die Schritte, nimmt er den Kopf nicht von der Wand; die Tü re geht auf, Schinz bleibt so, die Tü re geht zu. Schinz schaut: ein Geschirr ist da, ein blechernes, aber sauber, Kartoffelsuppe und Brot, ein etwas komisches Gefä ß mit frischem Wasser... Wochen wie Jahre, Jahre wie Wochen, Verhö re, die sich wö rtlich wiederholen, Namen, die Schinz nicht kennt, hin und wieder ist er durchdrungen vom Bewusstsein, dass alles nur ein Traum ist, aber das ä ndert nichts daran; sooft er erwacht, sieht er das Gitter vor dem Himmel, und jeden Morgen, wenn es grau wird, hö rt er, wie die Hä hne krä hen –. Endlich ist es soweit.

 

17 Eines Tages (однажды) sieht sich Schinz, (Шинц видит себя) wie er es von Bildern kennt, (как он знает себя с фотографий) in Hemd und Hose und mit einem kleinen Strick um die Handgelenke. (в рубашке и брюках и с маленькой веревкой у запястья) Er ist nicht allein. (он не один) Sie stehen in einem Schulhaushof, (они стоят на школьном дворе) Kies, (гравий) die Kastanien blü hen mit weiß en und roten Kerzen. (каштаны цветут белыми и красными свечками) Stunden ohne Ahnung. (часы без осознания, понимания: «предчувствия») Die Soldaten, die sie bewachen, (солдаты, которые их охраняют) tragen eine Uniform, («носят униформу» = в униформе) die Schinz noch nie gesehen hat; (которую Шинц еще никогда не видел) die Historie, (история) scheint es, (кажется) hat sich wieder einmal gewendet, (снова повернула вспять) die Mü tzen sind anders, (другие шапки) der Schnitt der Hosen, (покрой брюк) anders ist auch die Art, (также другая манера) das Gewehr zu tragen. (носить ружье) Es ist schon ziemlich hell, (уже довольно светло) aber vor Sonnenaufgang. (но перед восходом солнца) Was Schinz, (что Шинца) ü brigens der einzige Deutschsprechende in seiner Gruppe, (кстати, единственного говорящего по-немецки в группе) mehr beschä ftigt als die unbekannten Uniformen, (больше занимает, чем незнакомые униформы) ist der kleine Hü hnerhof des Hauswartes, (так это маленький курятник дворника) wo er zum ersten Male die beiden bekannten Hä hne sieht, (где он впервые видит двух знакомых петухов) die er jeden Morgen gehö rt hat! (которых он слушал каждое утро) noch haben sie nicht gekrä ht... (но они еще не прокукарекали) Auf der Treppe der Turnhalle erscheint ein Mann ohne Uniform, (на лестнице спортивного зала появляется человек без униформы) ein ziemlich junger Bursche, (довольно молодой парень) der eine Armbinde trä gt; (который носит нарукавную повязку) eine Liste verlesend: (зачитывая список) «Stepanow, Ossip.» «Hier.»

«Becker, Alexis.» «Hier.»

«Schinz, Heinrich Gottlieb.» «Hier.»

Die ü brigen blicken auf den Kies. (остальные смотрят в землю, «в гравий») Je ein Soldat fü hrt die eben Gerufenen aus ihrer Gruppe. (солдаты по одному выводят названных из группы = каждый выводится другим солдатом) Hinü ber in die Turnhalle, (по ту сторону в спортивном зале) die immer noch, (который уже) obschon es tagt, (хотя уже светает) hell erleuchtet ist. (ярко освещен) Natü rlich wird nicht gekreuzigt, (конечно, здесь не распинают на кресте: das Kreuz) sondern erhä ngt. (а вешают) Die Vorrichtung ist lä cherlich einfach, (приспособление простое до смешного) fast schulbubenhaft; (почти ребяческое, der Schulbube – школьник) drei Ringseile sind heruntergelassen, (спущены три троса) daran je ein ziemlich dü nner Strick mit einer Schlaufe. (на каждом по одной довольно тонкой веревке с петлей) Darunter (под ними) je ein flü chtig genagelter Holzblock mit drei Stufen. (наспех сколоченная деревянная колода с тремя ступенями) Schinz denkt: Das kann aber nicht euer Ernst sein! (это не может быть серьезно: «вашим серьезом») ohne sich jedoch eine Hoffnung zu machen, (не надеясь, однако) dass es deswegen nicht stattfinden werde. (что это по этой причине не состоится) Auch darü ber ist Schinz sich klar, (Шинцу понятно также и то) dass er nie mehr erfahren wird, (что он никогда не узнает) worin sein Verbrechen eigentlich bestanden hat. (в чем, собственно, состояло его преступление) Irgendwie spielt es wirklich keine Rolle; (как-то = в общем-то это сейчас уже действительно не играет никакой роли) so weit ist er schon gekommen. (настолько далеко он зашел) Wieder vergeht eine Weile. (снова проходит какое-то время) Die drei Gerufenen sind so gestellt, (троих вызванных ставят так) dass sie sich den Rü cken zuwenden, (что они оказываются спиной друг к другу; zuwenden – поворачивать, обращать) einander nicht sprechen und nicht sehen kö nnen. (не могут разговаривать и видеть друг друга) Schinz sieht einen Tisch, (Шинц видит стол) gemacht aus zwei Hü rden und einem Brett, (сделанный из двух «барьеров» = ножек и одной доски) darauf ein Eisenstab, (на нем металлический прут) zwei Handschuhe, (две перчатки) wie die Schweiß er sie haben, (как у сварщиков) drei kleine Schnappzangen, (три пары клещей, schnappen – схватывать) ein Bunsenbrenner, (одна бунзеновская горелка) ein vielfach verglü hter Draht, (многократно накаленный прут) das genü gt, (этого достаточно) damit lä sst sich foltern, so viel man nur will. (этим можно пытать, сколько хочешь) Eine Uniform spricht mit einer Art von Arzt, (этот в униформе разговаривает с кем-то вроде врача) der mehrmals die Achseln zuckt. (который многократно пожимает плечами) Dann, da die beiden offenbar zu keinem Ende kommen, (так как эти оба, очевидно, никак не договорятся) wendet sich die Uniform, (оборачивается этот в униформе) drei Fotos in der Hand; (три фотографии в руке) jeder wird nochmals mit seinem Foto verglichen. (каждого еще раз сравнивают с фотографией: vergleichen) Dann kommt der junge Bursche mit der Armbinde, (потом подходит молодой парень с повязкой на руке) weist ihnen die Plä tze an. (указывает им их места) Links Becker, Stepanow in der Mitte, rechts Schinz. Die Schlaufe sollen sie sich selber um den Hals legen (петлю они должны сами на себя надеть) es ist wirklich der Fö rster. (это правда лесничий) Er sagt: «Warum haben Sie mich verraten?» (почему Вы меня предали?) Schinz hat keine Stimme. (У Шинца нет голоса) «Warum haben Sie mich verraten?» Der Fö rster hilft ihm, vorwurfslos, (без упрека: der Vorwurf) so wie er dem armen Becker schon geholfen hat, (как он уже помог однажды бедному Беккеру) so, als wä re er schon unzä hlige Male gehä ngt worden, (так, как будто его уже вешали бесчисленное количество раз) er selber. (его самого) Schinz schaut ihn an und sagt: «Ich verstehe kein Wort.» Der Fö rster lä chelt. (улыбается) «Ich habe Sie nicht angesprochen, (Я не заговаривал с Вами) Herr Doktor, Sie haben mich angesprochen, (Вы сами начали со мной разговаривать) Sie haben mich nach dem Weg gefragt –.» (Вы спросили у меня дорогу) «Nein», sagt Schinz. «Tragen wir es.» (понесем мы это = давайте смотреть правде в глаза) Da, sein Christus-Gesicht vor Augen, kann Schinz es nicht ertragen, (Шинц не может этого вынести) schreit, (кричит) als kö nne er daran erwachen, (как будто бы он может проснуться из-за этого) schreit, wie ein Mensch nur schreien kann, (кричит, как только может кричать человек) schreit: «Nein! Nein! Nein!» Das ist das letzte Mal gewesen, (это был последний раз) dass Schinz seine eigene Stimme gehö rt hat (когда Шинц слышал свой голос) Erwacht, (проснулся) schweiß ü berströ mt, (весь в поту) die eigene Hand an seinem Hals, (собственная рука на своей шее) der unversehrt ist, (которая в целости и сохранности) merkt er es nicht sogleich, (не сразу замечает) Bimba streicht ihm die Stirne, (Бимба гладит ему лоб) Bimba ist alt, Bimba lä chelt, der Arzt steht am Fuß ende des Bettes, (у кровати стоит врач) Bimba bewegt die Lippen, (Бимба шевелит губами) aber sie sagt kein Wort, (но не говорит ни слова) auch der Arzt bewegt die Lippen, (врач тоже шевелит губами) aber niemand sagt ein Wort. (но никто не говорит ни слова) Schinz ist taub. (Шинц глухой) Als er es weiß, (когда он это понял) schließ t er die Augen; (закрывает глаза) als mü sste, wenn er sie dann abermals aufmacht, (словно должно, когда он их откроет следующий раз) alles verä ndert sein. (/как будто должно/ все измениться) Nichts ist verä ndert, (ничего не изменилось) sie bewegen die Lippen. (они шевелят губами) Als er es sagen will, (когда он хочет это сказать) dass er sie nicht mehr hö ren kann, (что он больше не слышит) merkt er, dass er auch stumm ist. (он замечает, что он немой) Schinz hat nach diesem Ereignis noch sieben Jahre gelebt, (жил после этого события еще семь лет) ohne seine Vaterstadt zu verlassen. (не покидая своего родного города) Mit dreiundsechzig Jahren stirbt er eines natü rlichen Todes. (умер естественной смертью) Und nicht ohne Ansehen. (и не без внимания/почета) Sein sonderbarer Fauxpas ist zwar nicht vergessen worden, (хотя его оплошность не забыли) aber verziehen; (но простили: verzeihen) man hat den taubstummen Herrn auch auf der Straß e immer zuvorkommend begrü ß t; (глухонемого господина на улице всегда приветствовали уважительно: «предупредительно») die Auß enwelt, (внешний мир) ausgenommen Bimba, (за исключением Бимбы) hat das Ganze, wie schon gesagt, (как уже было сказано) durchaus als einen klinischen Fall betrachtet, (рассматривали исключительно как клинический случай) aufsehenerregend auch so, (сенсационно; das Aufsehen erregen – возбуждать общественное внимание, общественный интерес) erschü tternd auch so, (потрясающе) aber fü r die Auß enwelt ohne jede Folge. («но для внешнего мира без каких-либо последствий»)

 

17 Eines Tages sieht sich Schinz, wie er es von Bildern kennt, in Hemd und Hose und mit einem kleinen Strick um die Handgelenke. Er ist nicht allein. Sie stehen in einem Schulhaushof, Kies, die Kastanien blü hen mit weiß en und roten Kerzen. Stunden ohne Ahnung. Die Soldaten, die sie bewachen, tragen eine Uniform, die Schinz noch nie gesehen hat; die Historie, scheint es, hat sich wieder einmal gewendet, die Mü tzen sind anders, der Schnitt der Hosen, anders ist auch die Art, das Gewehr zu tragen. Es ist schon ziemlich hell, aber vor Sonnenaufgang. Was Schinz, ü brigens der einzige Deutschsprechende in seiner Gruppe, mehr beschä ftigt als die unbekannten Uniformen, ist der kleine Hü hnerhof des Hauswartes, wo er zum ersten Male die beiden bekannten Hä hne sieht, die er jeden Morgen gehö rt hat! noch haben sie nicht gekrä ht... Auf der Treppe der Turnhalle erscheint ein Mann ohne Uniform, ein ziemlich junger Bursche, der eine Armbinde trä gt; eine Liste verlesend:

«Stepanow, Ossip.»

«Hier.»

«Becker, Alexis.»

«Hier.»

«Schinz, Heinrich Gottlieb.»

«Hier.»

Die ü brigen blicken auf den Kies. Je ein Soldat fü hrt die eben Gerufenen aus ihrer Gruppe. Hinü ber in die Turnhalle, die immer noch, obschon es tagt, hell erleuchtet ist. Natü rlich wird nicht gekreuzigt, sondern erhä ngt. Die Vorrichtung ist lä cherlich einfach, fast schulbubenhaft; drei Ringseile sind heruntergelassen, daran je ein ziemlich dü nner Strick mit einer Schlaufe. Darunter je ein flü chtig genagelter Holzblock mit drei Stufen. Schinz denkt: Das kann aber nicht euer Ernst sein! ohne sich jedoch eine Hoffnung zu machen, dass es deswegen nicht stattfinden werde. Auch darü ber ist Schinz sich klar, dass er nie mehr erfahren wird, worin sein Verbrechen eigentlich bestanden hat. Irgendwie spielt es wirklich keine Rolle; so weit ist er schon gekommen. Wieder vergeht eine Weile. Die drei Gerufenen sind so gestellt, dass sie sich den Rü cken zuwenden, einander nicht sprechen und nicht sehen kö nnen. Schinz sieht einen Tisch, gemacht aus zwei Hü rden und einem Brett, darauf ein Eisenstab, zwei Handschuhe, wie die Schweiß er sie haben, drei kleine Schnappzangen, ein Bunsenbrenner, ein vielfach verglü hter Draht, das genü gt, damit lä sst sich foltern, so viel man nur will. Eine Uniform spricht mit einer Art von Arzt, der mehrmals die Achseln zuckt. Dann, da die bei den offenbar zu keinem Ende kommen, wendet sich die Uniform, drei Fotos in der Hand; jeder wird nochmals mit seinem Foto verglichen. Dann kommt der junge Bursche mit der Armbinde, weist ihnen die Plä tze an. Links Becker, Stepanow in der Mitte, rechts Schinz. Die Schlaufe sollen sie sich selber um den Hals legen – es ist wirklich der Fö rster. Er sagt:

«Warum haben Sie mich verraten?»






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