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Dynamisierung der Theorienabfolgen




Kennzeichnend fü r die Wissenschaftstheorie seit etwa 40 Jahren ist ihre Historisierung: im Anschluß an Analysen von Feyerabend und Kuhn (1962) wurde eine Hinwendung der Wissenschaftstheorie zur faktischen Wissenschaftsgeschichte entwickelt; hier zeigte sich, daß die reale Wissenschaftsentwicklung stark von den Gruppen der sie tragenden Wissenschaftler und entsprechenden Werten und Wandlungen geprä gt ist: " Normale Wissenschaft" gegenü ber " revolutionä ren" Umbruchphasen (Kuhn). Die letzteren kö nnen zu einem neuen " Paradigma" in einem Forschungsfeld fü hren: Folge is eine gewisse (oder gar absolute) Inkommensurabilitä t der Paradigmen bzw. theoretischen Grundauffassungen (z. B. klassische Mechanik vs. Quantenmechanik) usw. Dies entwickelte sich zu einer dritten Auffassung von Theorien als gruppengestü tzter Grundparadigmen und deren " normaler" Binnenentwicklung (Kuhn), die sozusagen wissenschafts politisch getragen oder durchgesetzt wü rden und spä ter ü blicherweise durch den Fortgang in der Geschichte ü berholt wü rden. Theorienvergleiche, konkurrierende Meß ergebnisse und wissenschaftlicher Fortschritt werden in einer extrem soziologistischen Variante dieses Ansatzes (z.B. in der " starken" (strong) Sicht der sog. Edinburgh-Schule der Wissenschaftssoziologie und -geschichte) zu nicht lö sbaren Dilemmata.

4. Imre Lakatos (ebenso wie Feyerabend ein kreativ abweichender Popper-Schü ler) entwickelte demgegenü ber das Konzept der historischen " Theorieserien" bzw. der einander ü berholenden " Forschungsprogramme" - eine Konzeption, die den ursprü nglichen naiven Falsifikationismus Poppers durch einen " raffinierten" (" sophisticated") ablö st. Theorien sind zwar weiterhin Systeme universeller Hypothesen (" Gesetze") in logisch-deduktiver Verknü pfung, werden aber allenfalls indirekt falsifiziert, indem das Wechselspiel zwischen der erklä renden Theorie und den durchaus auch theoretisch (z. B. von der Meß theorie, aber auch der erklä renden Theorie) geprä gten Beobachtungssä tzen die Prü finstanzen im Sinne einer Konsistenzaussage ergeben. Theorien sind immer im Rahmen einer historischen Abfolgen von Vorgä ngern und Nachfolgern zu bewerten: Nachfolgende Theorien sind " besser" als ihre Vorgä nger, wenn sie mehr empirischen Gehalt haben, d. h., neue Tatsachen vorauszusagen gestatten, zur Vermeidung einiger Anomalien der alten Theorien beitragen (obwohl jede Theorie immer auch Anomalien aufweist) und /oder einen integrierenden, theorienverschmelzenden Generalisierungsvorgang ermö glichen. Ein Ü bergang zu einer besseren Theorie heiß t " theoretisch-progressiv ", wenn sie neue Tatsachen vorauszusagen gestattet, die noch nicht empirisch bestä tigt sind. (" Empirisch-progressiv " ist ein Ü bergang, wenn einige der neuen Tatsachen bereits bestä tigt worden sind) (z. B. der Ü bergang von Newtons Gravitationstheorie zur allgemeinen Relativitä tstheorie aufgrund von Eddingtons Experimenten zur Sternlichtabweichung in Sonnennä he, 1919).

 


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