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Герман Гессе. Сиддхартха






Hermann Hesse - SIDDHARTHA

Eine indische Dichtung

Герман Гессе. Сиддхартха

Немецкий текст сканировал и проверил Илья Франк

ERSTER TEIL. 1

DER SOHN DES BRAHMANEN.. 1

BEI DEN SAMANAS. 10

GOTAMA.. 21

ERWACHEN.. 31

ZWEITER TEIL—Wilhelm Gundert. 36

KAMALA.. 36

BEI DEN KINDERMENSCHEN.. 51

SANSARA ------------------------------- 62

AM FLUSSE.. 72

DER FÄ HRMANN.. 85

DER SOHN.. 99

Om.. 110

GOVINDA.. 117

ERSTER TEIL Romain Rolland dem verehrten Freunde gewidmet DER SOHN DES BRAHMANEN Im Schatten des Hauses, in der Sonne des Flussufers bei den Booten, im Schatten des Salwaldes, im Schatten des Feigenbaumes wuchs Siddhartha auf, der schö ne Sohn des Brahmanen, der junge Falke, zusammen mit seinem Freunde, dem Brahmanensohn. Sonne brä unte seine lichten Schultern am Flussufer, beim Bade, bei den heiligen Waschungen, bei den heiligen Opfern. Schatten floss in seine schwarzen Augen im Mangohain, bei den Knabenspielen, beim Gesang der Mutter, bei den heiligen Opfern, bei den Lehren seines Vaters, des Gelehrten, beim Gesprä ch der Weisen. Lange schon nahm Siddhartha am Gesprä ch der Weisen teil, ü bte sich mit Govinda im Redekampf, ü bte sich mit Govinda in der Kunst der Betrachtung, im Dienst der Versenkung. Schon verstand er, lautlos das Om zu sprechen, das Wort der Worte, es lautlos in sich hinein zu sprechen mit dem Einhauch, es lautlos aus sich heraus zu sprechen mit dem Aushauch, mit gesammelter Seele, die Stirn umgeben vom Glanz des klardenkenden Geistes. Schon verstand er, im Innern seines Wesens Atman zu wissen, unzerstö rbar, eins mit dem Weltall. Freude sprang in seines Vaters Herzen ü ber den Sohn, den Gelehrigen, den Wissensdurstigen, einen groß en Weisen und Priester sah er in ihm heranwachsen, einen Fü rsten unter den Brahmanen. Wonne sprang in seiner Mutter Brust, wenn sie ihn sah, wenn sie ihn schreiten, wenn sie ihn niedersitzen und aufstehen sah, Siddhartha, den Starken, den Schö nen, den auf schlanken Beinen Schreitenden, den mit vollkommenem Anstand sie Begrü ß enden. Liebe rü hrte sich in den Herzen der jungen Brahmanentö chter, wenn Siddhartha durch die Gassen der Stadt ging, mit der leuchtenden Stirn, mit dem Kö nigsauge, mit den schmalen Hü ften. Mehr als sie alle aber liebte ihn Govinda, sein Freund, der Brahmanensohn. Er liebte Siddharthas Auge und holde Stimme, er liebte seinen Gang und den vollkommenen Anstand seiner Bewegungen, er liebte alles, was Siddhartha tat und sagte, und am meisten liebte er seinen Geist, seine hohen, feurigen Gedanken, seinen glü henden Willen, seine hohe Berufung. Govinda wusste: dieser wird kein gemeiner Brahmane werden, kein fauler Opferbeamter, kein habgieriger Hä ndler mit Zaubersprü chen, kein eitler, leerer Redner, kein bö ser, hinterlistiger Priester, und auch kein gutes, dummes Schaf in der Herde der Vielen. Nein, und auch er, Govinda, wollte kein solcher werden, kein Brahmane, wie es zehntausend gibt. Er wollte Siddhartha folgen, dem Geliebten, dem Herrlichen. Und wenn Siddhartha einstmals ein Gott wü rde, wenn er einstmals eingehen wü rde zu den Strahlenden, dann wollte Govinda ihm folgen, als sein Freund, als sein Begleiter, als sein Diener, als sein Speerträ ger, sein Schatten. So liebten den Siddhartha alle. Allen schuf er Freude, allen war er zur Lust. Er aber, Siddhartha, schuf sich nicht Freude, er war sich nicht zur Lust. Wandelnd auf den rosigen Wegen des Feigengartens, sitzend im blä ulichen Schatten des Hains der Betrachtung, waschend seine Glieder im tä glichen Sü hnebad, opfernd im tiefschattigen Mangowald, von vollkommenem Anstand der Gebä rden, von allen geliebt, aller Freude, trug er doch keine Freude im Herzen. Trä ume kamen ihm und rastlose Gedanken aus dem Wasser des Flusses geflossen, aus den Sternen der Nacht gefunkelt, aus den Strahlen der Sonne geschmolzen, Trä ume kamen ihm und Ruhelosigkeit der Seele, aus den Opfern geraucht, aus den Versen der Rig-Veda gehaucht, aus den Lehren der alten Brahmanen geträ ufelt. Siddhartha hatte begonnen, Unzufriedenheit in sich zu nä hren, Er hatte begonnen zu fü hlen, dass die Liebe seines Vaters, und die Liebe seiner Mutter, und auch die Liebe seines Freundes, Govindas, nicht immer und fü r alle Zeit ihn beglü cken, ihn stillen, ihn sä ttigen, ihm genü gen werde. Er hatte begonnen zu ahnen, dass sein ehrwü rdiger Vater und seine anderen Lehrer, dass die weisen Brahmanen ihm von ihrer Weisheit das meiste und beste schon mitgeteilt, dass sie ihre Fü lle schon in sein wartendes Gefä ß gegossen hä tten, und das Gefä ß war nicht voll, der Geist war nicht begnü gt, die Seele war nicht ruhig, das Herz nicht gestillt. Die Waschungen waren gut, aber sie waren Wasser, sie wuschen nicht Sü nde ab, sie heilten nicht Geistesdurst, sie lö sten nicht Herzensangst. Vortrefflich waren die Opfer und die Anrufung der Gö tter aber war dies alles? Gaben die Opfer Glü ck? Und wie war das mit den Gö ttern? War es wirklich Prajapati, der die Welt erschaffen hat? War es nicht der Atman, Er, der Einzige, der Alleine? Waren nicht die Gö tter Gestaltungen, erschaffen wie ich und du, der Zeit untertan, vergä nglich? War es also gut, war es richtig, war es ein sinnvolles und hö chstes Tun, den Gö ttern zu opfern? Wem anders war zu opfern, wem anders war Verehrung darzubringen als Ihm, dem Einzigen, dem Atman? Und wo war Atman zu finden, wo wohnte Er, wo schlug Sein ewiges Herz, wo anders als im eigenen Ich, im Innersten, im Unzerstö rbaren, das ein jeder in sich trug? Aber wo, wo war dies Ich, dies Innerste, dies Letzte? Es war nicht Fleisch und Bein, es war nicht Denken noch Bewusstsein, so lehrten die Weisesten. Wo, wo also war es? Dorthin zu dringen, zum Ich, zu mir, zum Atman, gab es einen andern Weg, den zu suchen sich lohnte? Ach, und niemand zeigte diesen Weg, niemand wusste ihn, nicht der Vater, nicht die Lehrer und Weisen, nicht die heiligen Opfergesä nge! Alles wussten sie, die Brahmanen und ihre heiligen Bü cher, alles wussten sie, um alles hatten sie sich gekü mmert und um mehr als alles, die Erschaffung der Welt, das Entstehen der Rede, der Speise, des Einatmens, des Ausatmens, die Ordnungen der Sinne, die Taten der Gö tter unendlich vieles wussten sie — aber war es wertvoll, dies alles zu wissen, wenn man das Eine und Einzige nicht wusste, das Wichtigste, das allein Wichtige? Gewiss, viele Verse der heiligen Bü cher, zumal in den Upanishaden des Samaveda, sprachen von diesem Innersten und Letzten, herrliche Verse. " Deine Seele ist die ganze Welt", stand da geschrieben, und geschrieben stand, dass der Mensch im Schlafe, im Tiefschlaf, zu seinem Innersten eingehe und im Atman wohne. Wunderbare Weisheit stand in diesen Versen, alles Wissen der Weisesten stand hier in magischen Worten gesammelt, rein wie von Bienen gesammelter Honig. Nein, nicht gering zu achten war das Ungeheure an Erkenntnis, das hier von unzä hlbaren Geschlechterfolgen weiser Brahmanen gesammelt und bewahrt lag. — Aber wo waren die Brahmanen, wo die Priester, wo die Weisen oder Bü ß er, denen es gelungen war, dieses tiefste Wissen nicht bloß zu wissen, sondern zu leben? Wo war der Kundige, der das Daheimsein im Atman aus dem Schlafe herü berzauberte ins Wachsein, in das Leben, in Schritt und Tritt, in Wort und Tat? Viele ehrwü rdige Brahmanen kannte Siddhartha, seinen Vater vor allen, den Reinen, den Gelehrten, den hö chst Ehrwü rdigen. Zu bewundern war sein Vater, still und edel war sein Gehaben, rein sein Leben, weise sein Wort, feine und adlige Gedanken wohnten in seiner Stirn — aber auch er, der so viel Wissende, lebte er denn in Seligkeit, hatte er Frieden, war er nicht auch nur ein Suchender, ein Dü rstender? Musste er nicht immer und immer wieder an heiligen Quellen, ein Durstender, trinken, am Opfer, an den Bü chern, an der Wechselrede der Brahmanen? Warum musste er, der Untadelige, jeden Tag Sü nde abwaschen, jeden Tag sich um Reinigung mü hen, jeden Tag von neuem? War denn nicht Atman in ihm, floss denn nicht in seinem eigenen Herzen der Urquell? Ihn musste man finden, den Urquell im eigenen Ich, ihn musste man zu eigen haben! Alles andre war Suchen, war Umweg, war Verirrung.     So waren Siddharthas Gedanken, dies war sein Durst, dies sein Leiden. Oft sprach er aus einem Chandogya-Upanishad sich die Worte vor: " Fü rwahr, der Name des Brahman ist Satyam — wahrlich, wer solches weiß, der geht tä glich ein in die himmlische Welt." Oft schien sie nahe, die himmlische Welt, aber niemals hatte er sie ganz erreicht, nie den letzten Durst gelö scht. Und von allen Weisen und Weisesten, die er kannte und deren Belehrung er genoss, von ihnen allen war keiner, der sie ganz erreicht hatte, die himmlische Welt, der ihn ganz gelö scht hatte, den, ewigen Durst. " Govinda, " sprach Siddhartha zu seinem Freunde, " Govinda, Lieber, komm mit mir unter den Banyanenbaum, wir wollen der Versenkung pflegen." Sie gingen zum Banyanenbaum, sie setzten sich nieder, hier Siddhartha, zwanzig Schritte weiter Govinda. Indem er sich niedersetzte, bereit, das Om zu sprechen, wiederholte Siddhartha murmelnd den Vers: Om ist Bogen, der Pfeil ist Seele, Das Brahman ist des Pfeiles Ziel, Das soll man unentwegt treffen. Als die gewohnte Zeit der Versenkungsü bung hingegangen war, erhob sich Govinda. Der Abend war gekommen, Zeit war es, die Waschung der Abendstunde vorzunehmen. Er rief Siddharthas Namen. Siddhartha gab nicht Antwort. Siddhartha saß versunken, seine Augen standen starr auf ein sehr fernes Ziel gerichtet, seine Zungenspitze stand ein wenig zwischen den Zä hnen hervor, er schien nicht zu atmen. So saß er, in Versenkung gehü llt, Om denkend, seine Seele als Pfeil nach dem Brahman ausgesandt.   Einst waren Samanas durch Siddharthas Stadt gezogen, pilgernde Asketen, drei dü rre, erloschene Mä nner, nicht alt noch jung, mit staubigen und blutigen Schultern, nahezu nackt von der Sonne versengt, von Einsamkeit umgeben, fremd und feind der Welt, Fremdlinge und hagere Schakale im Reich der Menschen. Hinter ihnen her wehte heiß ein Duft von stiller Leidenschaft, von zerstö rendem Dienst, von mitleidloser Entselbstung.     Am Abend, nach der Stunde der Betrachtung, sprach Siddhartha zu Govinda: " Morgen in der Frü he, mein Freund, wird Siddhartha zu den Samanas gehen. Er wird ein Samana werden." Govinda erbleichte, da er die Worte hö rte und im unbewegten Gesicht seines Freundes den Entschluss las, unablenkbar wie der vom Bogen losgeschnellte Pfeil. Alsbald und beim ersten Blick erkannte Govinda: Nun beginnt es, nun geht Siddhartha seinen Weg, nun beginnt sein Schicksal zu sprossen, und mit seinem das meine. Und er wurde bleich wie eine trockene Bananenschale. " O Siddhartha, " rief er, " wird das dein Vater dir erlauben? " Siddhartha blickte herü ber wie ein Erwachender. Pfeilschnell las er in Govindas, Seele, las die Angst, las die Ergebung. " O Govinda, " sprach er leise, " wir wollen nicht Worte verschwenden. Morgen mit Tagesanbruch werde ich das Leben der Samanas beginnen. Rede nicht mehr davon." Siddhartha trat in die Kammer, wo sein Vater auf einer Matte aus Bast saß, und trat hinter seinen Vater und blieb da stehen, bis sein Vater fü hlte, dass einer hinter ihm stehe. Sprach der Brahmane: " Bist du es, Siddhartha? So sage, was zu sagen du gekommen bist." Sprach Siddhartha: " Mit deiner Erlaubnis, mein Vater. Ich bin gekommen, dir zu sagen, dass mich verlangt, morgen dein Haus zu verlassen und zu den Asketen zu gehen. Ein Samana zu werden ist mein Verlangen. Mö ge mein Vater dem nicht entgegen sein."   Der Brahmane schwieg, und schwieg so lange, dass im kleinen Fenster die Sterne wanderten und ihre Figur verä nderten, ehe das Schweigen in der Kammer ein Ende fand. Stumm und regungslos stand mit gekreuzten Armen der Sohn, stumm und regungslos saß auf der Matte der Vater, und die Sterne zogen am Himmel. Da sprach der Vater: " Nicht ziemt es dem Brahmanen, heftige und zornige Worte zu reden. Aber Unwille bewegt mein Herz. Nicht mö chte ich diese Bitte zum zweiten Male aus deinem Munde hö ren." Langsam erhob sich der Brahmane, Siddhartha stand stumm mit gekreuzten Armen. " Worauf wartest du? " fragte der Vater. Sprach Siddhartha: " Du weiß t es." Unwillig ging der Vater aus der Kammer, unwillig suchte er sein Lager auf und legte sich nieder. Nach einer Stunde, da kein Schlaf in seine Augen kam, stand der Brahmane auf, tat Schritte hin und her, trat aus dem Hause. Durch das kleine Fenster der Kammer blickte er hinein, da sah er Siddhartha stehen, mit gekreuzten Armen, unverrü ckt. Bleich schimmerte sein helles Obergewand. Unruhe im Herzen, kehrte der Vater zu seinem Lager zurü ck. Nach einer Stunde, da kein Schlaf in seine Augen kam, stand der Brahmane von neuem auf, tat Schritte hin und her, trat vor das Haus, sah den Mond aufgegangen. Durch das Fenster der Kammer blickte er hinein, da stand Siddhartha, unverrü ckt, mit gekreuzten Armen, an seinen bloß en Schienbeinen spiegelte das Mondlicht. Besorgnis im Herzen, suchte der Vater sein Lager auf. Und er kam wieder nach einer Stunde, und kam wieder nach zweien Stunden, blickte durchs kleine Fenster, sah Siddhartha stehen, im Mond, im Sternenschein, in der Finsternis. Und kam wieder von Stunde zu Stunde, schweigend, blickte in die Kammer, sah den unverrü ckt Stehenden, fü llte sein Herz mit Zorn, fü llte sein Herz mit Unruhe, fü llte sein Herz mit Zagen, fü llte es mit Leid.   Und in der letzten Nachtstunde, ehe der Tag begann, kehrte er wieder, trat in die Kammer, sah den Jü ngling stehen, der ihm groß und wie fremd erschien. " Siddhartha, " sprach er, " worauf wartest du? " " Du weiß t es." " Wirst du immer so stehen und warten, bis es Tag wird, Mittag wird, Abend wird? " " Ich werde stehen und warten." " Du wirst mü de werden, Siddhartha." " Ich werde mü de werden." " Du wirst einschlafen, Siddhartha." " Ich werde nicht einschlafen." " Du wirst sterben, Siddhartha." " Ich werde sterben." " Und willst lieber sterben, als deinem Vater gehorchen? " " Siddhartha hat immer seinem Vater gehorcht." " So willst du dein Vorhaben aufgeben? " " Siddhartha wird tun, was sein Vater ihm sagen wird." Der erste Schein des Tages fiel in die Kammer. Der Brahmane sah, dass Siddhartha in den Knien leise zitterte. In Siddharthas Gesicht sah er kein Zittern, fernhin blickten die Augen. Da erkannte der Vater, dass Siddhartha schon jetzt nicht mehr bei ihm und in der Heimat weile, dass er ihn schon jetzt verlassen habe. Der Vater berü hrte Siddharthas Schulter. " Du wirst, " sprach er, " in den Wald gehen und ein Samana sein. Hast du Seligkeit gefunden im Walde, so komm und lehre mich Seligkeit. Findest du Enttä uschung, dann kehre wieder und lass uns wieder gemeinsam den Gö ttern opfern. Nun gehe und kü sse deine Mutter, sage ihr, wohin du gehst. Fü r mich aber ist es Zeit, an den Fluss zu gehen und die erste Waschung vorzunehmen."   Er nahm die Hand von der Schulter seines Sohnes und ging hinaus. Siddhartha schwankte zur Seite, als er zu gehen versuchte. Er bezwang seine Glieder, verneigte sich vor seinem Vater und ging zur Mutter, um zu tun, wie der Vater gesagt hatte. Als er im ersten Tageslicht langsam auf erstarrten Beinen die noch stille Stadt verließ, erhob sich bei der letzten Hü tte ein Schatten, der dort gekauert war, und schloss sich an den Pilgernden an — Govinda. " Du bist gekommen", sagte Siddhartha und lä chelte. " Ich bin gekommen, " sagte Govinda. Часть первая. СЫН БРАХМАНА   Под сенью родительского дома, на солнце речного берега у лодок, в тени салового леса, в тени смоковниц вырос прекрасный сын брахмана, юный сокол Сиддхартха, вместе с Говиндой, своим другом, сыном брахмана. Солнце покрывало загаром его белые плечи на берегу реки, при купании, при священных омовениях, при жертвенных обрядах. Тень вливалась в его черные очи -- в манговой роще, при играх мальчиков, при песнях матери, при священных жертвоприношениях, при поучениях ученого отца и беседах мудрецов. Давно уже Сиддхартха принимал участие в этих беседах; вместе с Говиндой упражнялся он в словесных состязаниях, в искусстве созерцания, с целью самоуглубления. Уже он в состоянии был беззвучно произносить слово " Ом", это слово слов, -- беззвучно выговаривать его при дыхании и выдыхании, с сосредоточенной душой, с челом, озаренным сиянием ясной мысли. Уже в глубине своего существа он познавал Атмана, непреходящего, со вселенной единого. Радость наполняла сердце отца при виде сына, столь ода ренного, жаждущего знания: великого мудреца и священно служителя провидел он в нем, князя среди брахманов. Блаженством преисполнялась грудь матери, когда она глядела на сына, когда видела, как двигался, садился и вставал Сиддхартха, сильный, прекрасный, как ступали его стройные ноги, с какой отменной благопристойностью он ее приветствовал. Любовь зарождалась в сердцах юных дочерей брахманов, когда Сиддхартха проходил по улицам города, с лучезарным челом, с царственным взором, с узкими бедрами. Но всех больше любил его Говинда, его друг, сын брахмана. Он любил очи и чарующий голос Сиддхартхи, любил его походку и исполненные благородства движения, любил все, что делал и говорил Сиддхартха-а всего больше любил его душу, его огненные мысли, его пламенную волю, его высокое призвание. Ибо знал Говинда -- не рядовым брахманом станет его друг, не небрежным исполнителем жертвенных обрядов, не алчным продавцом заклинаний, не тщеславным пустым краснобаем, не злым и коварным жрецом, -- как не будет он добродушным и глупым бараном в многоголовом стаде. Нет, не будет этого! Да и он -- Говинда -- не хотел стать одним из тех брахманов, каких существуют десятки тысяч. Он хотел следовать во всем за Сиддхартхой, за любимым, чудным. И если Сиддхартха когда-нибудь станет богом, если он приобщится к сонму лучезарных, -- тогда и он, Говинда, последует за ним, -- как друг его, как спутник, как слуга и копьеносец, как тень.   Все любили Сиддхартху. Во всех он вселял радость, для всех был утехой. Но сам он, Сиддхартха, не ведал радости, не знал утех. Гуляя по розовым дорожкам сада, среди смоковниц, сидя под голубоватой сенью Рощи Созерцания, совершая ежедневные очистительные омовения, принося жертвоприношения в тенистой глубине манговой рощи, с отменной благопристойностью в каждом своем движении, всеми любимый, всем радуя взоры, -- сам он, однако, не находил радости в своем сердце. В струях речных вод, в мерцании ночных светил, в сиянии солнечных лучей мелькали перед ним образы, носились неугомонные мысли. Грезы и душевную тревогу навевали на него и курение жертвенного фимиама, и стихи Ригве-ды, и поучения древних брахманов. И Сиддхартха познал муки неудовлетворенности. Он по чувствовал, что любви родителей, любви Говинды, его друга, недостаточно, чтобы навсегда и всецело осчастливить, успокоить и насытить его. Он догадывался, что его достопочтенный отец и другие его учителя -- мудрые брахманы уже передали ему большую и лучшую часть своей мудрости, что они уже передали все свое богатство в его алчущий сосуд, -- но не наполнился сосуд, не удовлетворена мысль, не успокоилась душа, не умиротворено сердце. Омовения вещь хорошая, -- но не водою же смыть грех, утолить жажду души, унять тревогу сердца? Превосходны жертвоприношения и вознесения молитв к богам -- но разве этого достаточно?   Разве жертвоприношения дают счастье? А боги? Действительно ли творцом мира был Праджапати, а не Атман -- Он, Единственный, Всеединый? Ведь и боги существа сотворенные, как я и ты, подчиненные времени, преходящие... И хорошо ли в таком случае, правильно ли, имеет ли смысл приносить им жертвы? Кому же и приносить жертвы, Кому поклоняться, как не Ему, Единственному, Атману? И где искать Атмана, Где Он пребывает, где бьется Его извечное сердце? Где, как не в собственном Я, в его сокровенной глубине, в том Не уничтожаемом, что каждый носит в себе? Но где же, где это Я, это сокровенное, это начало начал? Оно не в плоти и не в крови, не в мысли и не в сознании, -- учат мудрейшие. Где оно тогда? Существует ли иной путь, чтоб проникнуть туда, к этому Я, ко мне, к Атману? И стоит ли его искать? увы, никто не может указать этот путь, никто не знает его, -- ни отец, ни наставники и мудрецы, ни священные жертвенные песнопения. Все-то они -- брахманы и их священные книги -- знают, всем-то и даже более чем всем они интересовались- творением мира, происхождением речи, пищи, вдыхания и выдыхания, соотношением чувств, деяниями богов. Бесконечно много знают они, -- но какую цену имеет все это знание, если не знаешь Единого и Единственного, важнейшего, единственно важного? Правда, во многих стихах священных книг, в особенности в упанишадах Самаведы говорится об этом сокровенном, из начальном... Дивные это стихи! " Твоя душа -- это весь мир", -- гласят они. И еще в них говорится, что человек в состоянии глубокого сна -- входит в свое сокровенное Я, пребывает в Атмане. Дивная мудрость звучит в этих стихах; все знание мудрейших собрано тут и высказано в магических словах, -- чистое, как пчелами собранный мед. Нет, нельзя не относиться с глубочайшим уважением к столь огромным запасам знания, собранным и сохраненным бесчисленными поколениями мудрых брахманов. Но где брахманы и жрецы, где те мудрецы и подвижники, которым удалось не только достигнуть, но и воплотить в жизнь это глубочайшее знание? Где тот чародей, который сумел бы это пребывание в Атмане во время сна перенести в бодрственное состояние, в жизнь, в действие, в слово и дело? Многих почтенных брахманов знал Сиддхартха. Прежде всего -- своего отца, чистого, ученого, почтеннейшего из почтенных. Достоин преклонения был его отец: кротостью и благородством дышало его обращение, чиста была его жизнь, мудро было его слово, утонченная и возвышенная мысль отражалась на его челе. Но и он, -- столь много познавший, -- видал ли он блаженство? Жил ли он в мире с самим собой, не был ли и он лишь ищущим, жаждущим? Разве не приходилось ему, чтобы утолить свою жажду, снова и снова черпать из священных источников, -- из жертвоприношений, из книг, из собеседований с брахманами? Зачем ему, безупречному, надо каждый день смывать грех, каждый день совершать очищение -- каждый день пределывать все сызнова? Разве Атман не живет в нем, разве не течет в его собственном сердце первоисточник? Его-то -- этот первоисточник - и надо отыскать в собственном Я. Им-то и надо овладеть. Все же остальное лишь искание, лишь хождение окольными путями, блуждание. Таковы были мысли Сиддхартхи, вот что его мучило, причиняло страдание. Часто он повторял слова из одной Упанишады Чхандогья: " Воистину имя Брамы-Sаtуаm.-- Воистину тот, кто постиг это, ежедневно вступает в небесное царствие". Подчас оно и ему казалось таким близким, это небесное царствие, но ни разу не удалось ему достигнуть его окончательно, утолить жажду вполне. И среди всех мудрых и мудрейших, которых он знал, поучениям которых внимал, не было ни одного, кто достиг бы вполне этого небесного царства, ни одного, кто утолил бы всецело эту вечную жажду. -- Говинда, -- сказал однажды Сиддхартха своему другу, -- Говинда, милый, пойдем под банановое дерево -- будем упражняться в самопогружении. И они пошли к банановому дереву и сели под ним -- тут Сиддхартха, а в двадцати шагах от него Говинда. И Сиддхартха, садясь, готовый произнести слово Ом, -- шепотом повторил стих: Ом -- есть лук, душа-стрела. А Брахма -- цель для стрел, В ту цель попасть старайся ты. Когда прошло время, посвященное самопогружению, Говинда поднялся с места. Уже наступил вечер, пора было приступить к вечернему омовению. Он окликнул Сиддхартху, но тот не отозвался. Сиддхартха сидел, всецело погруженный в самого себя -- глаза его неподвижно глядели в даль, кончик языка слегка высунулся между зубов, -- казалось, он даже перестал дышать. Так он сидел, погруженный в созерцание, мысля Ом -- и душа его была стрелой, устремленной к Браме. Однажды через город, в котором жил Сиддхартха, прошли саманы -- три странника аскета, высохшие, угасшие люди, не старые и не молодые, с покрытыми пылью и кровью плечами, почти нагие, опаленные солнцем, окруженные одиночеством, чуждые и враждебные миру, пришельцы и исхудалые шакалы в царстве людей. Знойным дыханием безмолвной страсти веяло от них, -- дыханием изнуряющего радения, беспощадного самоотрешения.   Вечером, когда миновал час созерцания, Сиддхартха сказал Говинде: -- Друг мой, завтра с рассветом Сиддхартха уйдет к саманам: он станет -- саманой. Говинда побледнел, когда услыхал эти слова, когда в не подвижном лице друга прочитал решимость -- непреклонную, как пущенная из лука стрела. И сразу, с первого же взгляда Говинда понял: " Вот оно -- началось! Уже Сиддхартха вступает на свой путь, уже начинает свершаться его судьба, а с ней и моя". И он стал бледен, как сухая кожица банана. -- О Сиддхартха! --воскликнул он, -- позволит ли твой отец? Сиддхартха взглянул на него, как пробудившийся от сна. С быстротой стрелы он прочел то, что происходило в душе Говинды, прочел его страх, прочел его покорность. -- О Говинда, -- сказал он тихо, -- не будем расточать напрасно слов. Завтра с наступлением дня я начинаю жизнь саманы. Не будем больше говорить об этом. И Сиддхартха вошел в горницу, где на плетеной циновке сидел его отец. Он стал за его спиной и стоял так до тех пор, пока отец не почувствовал, что кто-то стоит позади него. И сказал брахман: -- Ты ли это, Сиддхартха? Поведай же то, что ты пришел сказать. И ответил Сиддхартха: -- С твоего позволения, отец, я пришел сказать тебе, что сердце велит мне завтра покинуть твой дом и уйти к аскетам. Стать саманой -- вот в чем мое желание. Да не воспротивится этому отец мой! Брахман молчал -- молчал так долго, что звезды успели переместиться в маленьком окошечке и изменить свое распо ложение, пока в горнице длилось молчание. Безмолвно и не подвижно, со скрещенными руками, стоял сын, -- безмолвно и неподвижно сидел на циновке отец. Звезды же передвигались по небесному своду. И сказал отец: -- Не подобает брахману говорить резкие и гневные слова. Но гнева исполнено мое сердце. Да не услышу я эту просьбу из твоих уст вторично. Медленно поднялся с места брахман. Сиддхартха же продолжал стоять, безмолвный, со скрещенными руками. -- Чего же ты ждешь? -- спросил отец. -- Ты знаешь! -- ответил Сиддхартха. В гневе покинул горницу отец; в гневе он отыскал свое ложе и опустился на него. Пришел час, а сон все еще не сомкнул его очей. Тогда брахман встал, прошелся по комнате и вышел из дому. Через маленькое окошечко заглянул он в горницу и увидел, что Сиддхартха стоит на том же месте, скрестив руки, непоколебимый. Белели в сумраке его светлые одежды. С тревогой в душе вернулся отец на свое ложе. Прошел еще час, а сон все не приходит. Тогда брахман снова встал, ходил взад и вперед, вышел из дому и увидал, что луна уже взошла. Через окошечко заглянул он в горницу -- Сиддхартха стоял все на том же месте, со скрещенными руками, и лунный свет играл на его обнаженных коленях. И полон заботы вернулся отец на свое ложе. И снова он приходил -- через час, через два, заглядывал в маленькое окошечко; Сиддхартха все так же стоял -- при свете луны, при свете звезд, в темноте. Каждый час, молча, брахман выходил, заглядывал в горницу, видел неподвижно стоящего, -- и сердце его наполнялось гневом, тревогой, трепетом и горем.     Но когда в последний час ночи, перед рассветом, он вышел опять, то вошел в горницу и, взглянув на стоящего юношу, который показался ему выросшим и каким-то чуждым, сказал: -- Чего ты ждешь, Сиддхартха? -- Ты знаешь. -- Ты все будешь стоять так и ждать, пока не наступит день, полдень, вечер? -- Я буду стоять и ждать. -- Ты устанешь, Сиддхартха! -- Устану. -- Ты умрешь, Сиддхартха! -- Умру. -- Ты Предпочитаешь умереть, чем слушаться отца? -- Сиддхартха всегда слушался отца. -- Так ты отказался от своего намерения? -- Сиддхартха сделает то, что прикажет ему отец. Первый проблеск зари проник в горницу. Брахман увидал, что колени Сиддхартхи слегка дрожат. Но в лице Сиддхартхи не было дрожи. В бесконечную даль были устремлены его глаза. И понял отец, что Сиддхартха уже не с ним, не в родном доме, что он уже покинул его.   Тогда отец дотронулся до плеча Сиддхартхи и сказал: -- Ты пойдешь в лес и станешь саманой. Если в лесу ты обретешь блаженство, приходи научить и меня. Если же постигнет тебя разочарование, вернись, и мы снова будем вместе творить жертвоприношения богам.     Он снял руку с плеча сына и вышел из дому. Сиддхартха пошатнулся, когда делал первый шаг. Но он овладел своими членами, поклонился отцу и пошел к матери, как велел ему отец. Когда при первых утренних лучах, медленно, онемевшими ногами, он покидал еще спящий город, у последней хижины поднялась какая-то съежившаяся фигура и присоединилась к страннику. Это был Говинда. -- Ты пришел! -- сказал Сиддхартха и улыбнулся. -- Я пришел, -- сказал Говинда.
BEI DEN SAMANAS Am Abend dieses Tages holten sie die Asketen ein, die dü rren Samanas, und boten ihnen Begleitschaft und Gehorsam an. Sie wurden angenommen. Siddhartha schenkte sein Gewand einem armen Brahmanen auf der Straß e. Er trug nur noch die Schambinde und den erdfarbenen ungenä hten Ü berwurf. Er aß nur einmal am Tage, und niemals Gekochtes. Er fastete fü nfzehn Tage. Er fastete acht und zwanzig Tage. Das Fleisch schwand ihm von Schenkeln und Wangen. Heiß e Trä ume flackerten aus seinen vergrö ß erten Augen, an seinen dorrenden Fingern wuchsen lang die Nä gel und am Kinn der trockne, struppige Bart. Eisig wurde sein Blick, wenn er Weibern begegnete; sein Mund zuckte Verachtung, wenn er durch eine Stadt mit schö n gekleideten Menschen ging. Er sah Hä ndler handeln, Fü rsten zur Jagd gehen, Leidtragende ihre Toten beweinen, Huren sich anbieten, Ä rzte sich um Kranke mü hen, Priester den Tag fü r die Aussaat bestimmen, Liebende lieben, Mü tter ihre Kinder stillen — und alles war nicht den Blick seines Auges wert, alles log, alles stank, alles stank nach Lü ge, alles tä uschte Sinn und Glü ck und Schö nheit vor, und alles war uneingestandene Verwesung. Bitter schmeckte die Welt. Qual war das Leben.   Ein Ziel stand vor Siddhartha, ein einziges: leer werden, leer von Durst, leer von Wunsch, leer von Traum, leer von Freude und Leid. Von sich selbst wegsterben, nicht mehr Ich sein, entleerten Herzens Ruhe zu finden, im entselbsteten Denken dem Wunder offen zu stehen, das war sein Ziel. Wenn alles Ich ü berwunden und gestorben war, wenn jede Sucht und jeder Trieb im Herzen schwieg, dann musste das Letzte erwachen, das Innerste im Wesen, das nicht mehr Ich ist, das groß e Geheimnis. Schweigend stand Siddhartha im senkrechten Sonnenbrand, glü hend vor Schmerz, glü hend vor Durst, und stand, bis er nicht Schmerz noch Durst mehr fü hlte. Schweigend stand er in der Regenzeit, aus seinem Haare troff das Wasser ü ber frierende Schultern, ü ber frierende Hü ften und Beine, und der Bü ß er stand, bis Schultern und Beine nicht mehr froren, bis sie schwiegen, bis sie still waren. Schweigend kauerte er im Dorngerank, aus der brennenden Haut tropfte das Blut, aus Schwä ren der Eiter, und Siddhartha verweilte starr, verweilte regungslos, bis kein Blut mehr floss, bis nichts mehr stach, bis nichts mehr brannte.   Siddhartha saß aufrecht und lernte den Atem sparen, lernte mit wenig Atem auskommen, lernte den Atem abzustellen. Er lernte, mit dem Atem beginnend, seinen Herzschlag beruhigen, lernte die Schlä ge seines Herzens vermindern, bis es wenige und fast keine mehr waren. Vom Ä ltesten der Samanas belehrt, ü bte Siddhartha Entselbstung, ü bte Versenkung, nach neuen Samanaregeln. Ein Reiher flog ü berm Bambuswald — und Siddhartha nahm den Reiher in seine Seele auf, flog ü ber Wald und Gebirg, war Reiher, fraß Fische, hungerte Reiherhunger, sprach Reihergekrä chz, starb Reihertod. Ein toter Schakal lag am Sandufer, und Siddharthas Seele schlü pfte in den Leichnam hinein, war toter Schakal, lag am Strande, blä hte sich, stank, verweste, ward von Hyä nen zerstü ckt, ward von Geiern enthä utet, ward Gerippe, ward Staub, wehte ins Gefild. Und Siddharthas Seele kehrte zurü ck, war gestorben, war verwest, war zerstä ubt, hatte den trü ben Rausch des Kreislaufs geschmeckt, harrte in neuem Durst wie ein Jä ger auf die Lü cke, wo dem Kreislauf zu entrinnen wä re, wo das Ende der Ursachen, wo leidlose Ewigkeit begä nne. Er tö tete seine Sinne, er tö tete seine Erinnerung, er schlü pfte aus seinem Ich in tausend fremde Gestaltungen, war Tier, war Aas, war Stein, war Holz, war Wasser, und fand sich jedesmal erwachend wieder, Sonne schien oder Mond, war wieder Ich, schwang im Kreislauf, fü hlte Durst, ü berwand den Durst, fü hlte neuen Durst.     Vieles lernte Siddhartha bei den Samanas, viele Wege vom Ich hinweg lernte er gehen. Er ging den Weg der Entselbstung durch den Schmerz, durch das freiwillige Erleiden und Ü berwinden des Schmerzes, des Hungers, des Dursts, der Mü digkeit. Er ging den Weg der Entselbstung durch Meditation, durch das Leerdenken des Sinnes von allen Vorstellungen. Diese und andere Wege lernte er gehen, tausendmal verließ er sein Ich, stundenlang und tagelang verharrte er im Nicht-Ich. Aber ob auch die Wege vom Ich hinwegfü hrten, ihr Ende fü hrte doch immer zum Ich zurü ck. Ob Siddhartha tausendmal dem Ich entfloh, im Nichts verweilte, im Tier, im Stein verweilte, unvermeidlich war die Rü ckkehr, unentrinnbar die Stunde, da er sich wiederfand, im Sonnenschein oder im Mondschein, im Schatten oder im Regen, und wieder Ich und Siddhartha war, und wieder die Qual des auferlegten Kreislaufes empfand. Neben ihm lebte Govinda, sein Schatten, ging dieselben Wege, unterzog sich denselben Bemü hungen. Selten sprachen sie anderes miteinander, als der Dienst und die Ü bungen erforderten. Zuweilen gingen sie zu zweien durch die Dö rfer, um Nahrung fü r sich und ihre Lehrer zu betteln. " Wie denkst du, Govinda, " sprach einst auf diesem Bettelgang Siddhartha, " wie denkst du, sind wir weiter gekommen? Haben wir Ziele erreicht? " Antwortete Govinda: " Wir haben gelernt, und wir lernen weiter. Du wirst ein groß er Samana sein, Siddhartha. Schnell hast du jede Ü bung gelernt, oft haben die alten Samanas dich bewundert. Du wirst einst ein Heiliger sein, o Siddhartha." Sprach Siddhartha: " Mir will es nicht so erscheinen, mein Freund. Was ich bis zu diesem Tage bei den Samanas gelernt habe, das, o Govinda, hä tte ich schneller und einfacher lernen kö nnen. In jeder Kneipe eines Hurenviertels, mein Freund, unter den Fuhrleuten und Wü rfelspielern hä tte ich es lernen kö nnen." Sprach Govinda: " Siddhartha macht sich einen Scherz mit mir. Wie hä ttest du Versenkung, wie hä ttest du Anhalten des Atems, wie hä ttest du Unempfindsamkeit gegen Hunger und Schmerz dort bei jenen Elenden lernen sollen? " Und Siddhartha sagte leise, als sprä che er zu sich selber: " Was ist Versenkung? Was ist Verlassen des Kö rpers? Was ist Fasten? Was ist Anhaltendes Atems? Es ist Flucht vor dem Ich, es ist ein kurzes Entrinnen aus der Qual des Ichseins, es ist eine kurze Betä ubung gegen den Schmerz und die Unsinnigkeit des Lebens. Dieselbe Flucht, dieselbe kurze Betä ubung findet der Ochsentreiber in der Herberge, wenn er einige Schalen Reiswein trinkt oder gegorene Kokosmilch. Dann fü hlt er sein Selbst nicht mehr, dann fü hlt er die Schmerzen des Lebens nicht mehr, dann findet er kurze Betä ubung. Er findet, ü ber seiner Schale mit Reiswein eingeschlummert, dasselbe, was Siddhartha und Govinda finden, wenn sie in langen Ü bungen aus ihrem Kö rper entweichen, im Nicht-Ich verweilen. So ist es, o Govinda."   Sprach Govinda: " So sagst du, o Freund, und weiß t doch, dass Siddhartha kein Ochsentreiber ist und ein Samana kein Trunkenbold. Wohl findet der Trinker Betä ubung, wohl findet er kurze Flucht und Rast, aber er kehrt zurü ck aus dem Wahn und, findet alles beim alten, ist nicht weiser geworden, hat nicht Erkenntnis gesammelt, — ist nicht um Stufen hö her gestiegen." Und Siddhartha sprach mit Lä cheln: " Ich weiß es nicht, ich bin nie ein Trinker gewesen. Aber dass ich, Siddhartha, in meinen Ü bungen und Versenkungen nur kurze Betä ubung finde und ebenso weit von der Weisheit, von der Erlö sung entfernt bin wie als Kind im Mutterleibe, das weiß ich, o Govinda, das weiß ich." Und wieder ein anderes Mal, da Siddhartha mit Govinda den Wald verließ, um im Dorfe etwas Nahrung fü r ihre Brü der und Lehrer zu betteln, begann Siddhartha zu sprechen und sagte: " Wie nun, o Govinda, sind wir wohl auf dem rechten Wege? Nä hern wir uns wohl der Erkenntnis? Nä hern wir uns wohl der Erlö sung? Oder gehen wir nicht vielleicht im Kreise — wir, die wir doch dem Kreislauf zu entrinnen dachten? " Sprach Govinda: " Viel haben wir gelernt, Siddhartha, viel bleibt noch zu lernen. Wir gehen nicht im Kreise, wir gehen nach oben, der Kreis ist eine Spirale, manche Stufe sind wir schon gestiegen." Antwortete Siddhartha: " Wie alt wohl, meinst du, ist unser ä ltester Samana, unser ehrwü rdiger Lehrer? " Sprach Govinda: " Vielleicht sechzig Jahre mag unser Ä ltester zä hlen."   Und Siddhartha: " Sechzig Jahre ist er alt geworden und hat Nirwana nicht erreicht. Er wird siebzig werden und achtzig, und du und ich, wir werden ebenso alt werden und werden uns ü ben, und werden fasten, und werden meditieren. Aber Nirwana werden wir nicht erreichen, er nicht, wir nicht. O Govinda, ich glaube, von allen Samanas, die es gibt, wird vielleicht nicht einer, nicht einer Nirwana erreichen. Wir finden Trö stungen, wir finden Betä ubungen, wir lernen Kunstfertigkeiten, mit denen wir uns tä uschen. Das Wesentliche aber, den Weg der Wege finden wir nicht." " Mö gest du doch, " sprach Govinda, " nicht so erschreckende Worte aussprechen, Siddhartha! Wie sollte denn unter so vielen gelehrten Mä nnern, unter so viel Brahmanen, unter so vielen strengen und ehrwü rdigen Samanas, unter so viel suchenden, so viel innig beflissenen, so viel heiligen Mä nnern keiner den Weg der Wege finden? " Siddhartha aber sagte mit einer Stimme, welche so viel Trauer wie Spott enthielt, mit einer leisen, einer etwas traurigen, einer etwas spö ttischen Stimme: " Bald, Govinda, wird dein Freund diesen Pfad der Samanas verlassen, den er so lang mit dir gegangen ist. Ich leide Durst, o Govinda, und auf diesem langen Samanawege ist mein Durst um nichts kleiner geworden. Immer habe ich nach Erkenntnis gedü rstet, immer bin ich voll von Fragen gewesen. Ich habe die Brahmanen befragt, Jahr um Jahr, und habe die heiligen Vedas befragt, Jahr um Jahr, und habe die frommen Samanas befragt, Jahr um Jahr. Vielleicht, o Govinda, wä re es ebenso gut, wä re es ebenso klug und ebenso heilsam gewesen, wenn ich den Nashornvogel oder den Schimpansen befragt hä tte. Lange Zeit habe ich gebraucht und bin noch nicht damit zu Ende, um dies zu lernen, o Govinda: dass man nichts lernen kann! Es gibt, so glaube ich, in der Tat jenes Ding nicht, das wir ‘Lernen’ nennen. Es gibt, o mein Freund, nur ein Wissen, das ist ü berall, das ist Atman, das ist in mir und in dir und in jedem Wesen. Und so beginne ich zu glauben: dies Wissen hat keinen ä rgeren Feind als das Wissenwollen, als das Lernen." Da blieb Govinda auf dem Wege stehen, erhob die Hä nde und sprach: " Mö gest du, Siddhartha, deinen Freund doch nicht mit solchen Reden beä ngstigen! Wahrlich, Angst erwecken deine Worte in meinem Herzen. Und denke doch nur: wo bliebe die Heiligkeit der Gebete, wo bliebe die Ehrwü rdigkeit des Brahmanenstandes, wo die Heiligkeit der Samanas, wenn es so wä re wie du sagst, wenn es kein Lernen gä be?! Was, o Siddhartha, was wü rde dann aus alledem werden, was auf Erden heilig, was wertvoll, was ehrwü rdig ist?! " Und Govinda murmelte einen Vers vor sich hin, einen Vers aus einer Upanishad: “Wer nachsinnend, gelä uterten Geistes, in Atman sich versenkt, Unaussprechlich durch Worte ist seines Herzens Seligkeit.” Siddhartha aber schwieg. Er dachte der Worte, welche Govinda zu ihm gesagt hatte, und dachte die Worte bis an ihr Ende. Ja, dachte er, gesenkten Hauptes stehend, was bliebe noch ü brig von allem, was uns heilig schien? Was bleibt? Was bewä hrt sich? Und er schü ttelte den Kopf. Einstmals, als die beiden Jü nglinge gegen drei Jahre bei den Samanas gelebt und ihre Ü bungen geteilt hatten, da erreichte sie auf mancherlei Wegen und Umwegen eine Kunde, ein Gerü cht, eine Sage: Einer sei erschienen, Gotama genannt, der Erhabene, der Buddha, der habe in sich das Leid der Welt ü berwunden und das Rad der Wiedergeburten zum Stehen gebracht. Lehrend ziehe er, von Jü ngern umgeben, durch das Land, besitzlos, heimatlos, weiblos, im gelben Mantel eines Asketen, aber mit heiterer Stirn, ein Seliger, und Brahmanen und Fü rsten beugten sich vor ihm und wü rden seine Schü ler.     Diese Sage, dies Gerü cht, dies Mä rchen klang auf, duftete empor, hier und dort, in den Stä dten sprachen die Brahmanen davon, im Wald die Samanas, immer wieder drang der Name Gotamas, des Buddha, zu den Ohren der Jü nglinge, im Guten und im Bö sen, in Lobpreisung und in Schmä hung. Wie wenn in einem Lande die Pest herrscht, und es erhebt sich die Kunde, da und dort sei ein Mann, ein Weiser, ein Kundiger, dessen Wort und Anhauch genü ge, um jeden von der Seuche Befallenen zu heilen, und wie dann diese Kunde das Land durchlä uft und jedermann davon spricht, viele glauben, viele zweifeln, viele aber sich alsbald auf den Weg machen, um den Weisen, den Helfer aufzusuchen, so durchlief das Land jene Sage, jene duftende Sage von Gotama, dem Buddha, dem Weisen aus dem Geschlecht der Sakya. Ihm war, so sprachen die Glä ubigen, hö chste Erkenntnis zu eigen, er erinnerte sich seiner vormaligen Leben, er hatte Nirwana erreicht und kehrte nie mehr in den Kreislauf zurü ck, tauchte nie mehr in den trü ben Strom der Gestaltungen unter. Vieles Herrliche und Unglaubliche wurde von ihm berichtet, er hatte Wunder getan, hatte den Teufel ü berwunden, hatte mit den Gö ttern gesprochen. Seine Feinde und Unglä ubigen aber sagten, dieser Gotama sei ein eitler Verfü hrer, er bringe seine Tage in Wohlleben hin, verachte die Opfer, sei ohne Gelehrsamkeit und kenne weder Ü bung noch Kasteiung.     Sü ß klang die Sage von Buddha, Zauber duftete aus diesen Berichten. Krank war ja die Welt, schwer zu ertragen war das Leben — und siehe, hier schien eine Quelle zu springen, hier schien ein Botenruf zu tö nen, trostvoll, mild, edler Versprechungen voll. Ü berall, wohin das Gerü cht vom Buddha erscholl, ü berall in den Lä ndern Indiens horchten die Jü nglinge auf, fü hlten Sehnsucht, fü hlten Hoffnung, und unter den Brahmanensö hnen der Stä dte und Dö rfer war jeder Pilger und Fremdling willkommen, wenn er Kunde von ihm, dem Erhabenen, dem Sakyamuni, brachte. Auch zu den Samanas im Walde, auch zu Siddhartha, auch zu Govinda war die Sage gedrungen, langsam, in Tropfen, jeder Tropfen schwer von Hoffnung, jeder Tropfen schwer von Zweifel. Sie sprachen wenig davon, denn der Ä lteste der Samanas war kein Freund dieser Sage. Er hatte vernommen, dass jener angebliche Buddha vormals Asket gewesen und im Walde gelebt, sich dann aber zu Wohlleben und Weltlust zurü ckgewendet habe, und er hielt nichts von diesem Gotama. " O Siddhartha", sprach einst Govinda zu seinem Freunde. " Heute war ich im Dorf, und ein Brahmane lud mich ein, in sein Haus zu treten, und in seinem Hause war ein Brahmanensohn aus Magadha, dieser hat mit seinen eigenen Augen den Buddha gesehen und hat ihn lehren hö ren. Wahrlich, da schmerzte mich der Atem in der Brust, und ich dachte bei mir: Mö chte doch auch ich, mö chten doch auch wir beide, Siddhartha und ich, die Stunde erleben, da wir die Lehre aus dem Munde jenes Vollendeten vernehmen! Sprich, Freund, wollen wir nicht auch dorthin gehen und die Lehre aus dem Munde des Buddha anhö ren? " Sprach Siddhartha: " Immer, o Govinda, hatte ich gedacht, Govinda wü rde bei den Samanas bleiben, immer hatte ich geglaubt, es wä re sein Ziel, sechzig und siebzig Jahre alt zu worden und immer weiter die Kü nste und Ü bungen zu treiben, welche den Samana zieren. Aber sieh, ich hatte Govinda zu wenig gekannt, wenig wusste ich von seinem Herzen. Nun also willst du, Teuerster, einen neuen Pfad einschlagen und dorthin gehen, wo der Buddha seine Lehre verkü ndet." Sprach Govinda: " Dir beliebt es zu spotten. Mö gest du immerhin spotten, Siddhartha! Ist aber nicht auch in dir ein Verlangen, eine Lust erwacht, diese Lehre zu hö ren? Und hast du nicht einst zu mir gesagt, nicht lange mehr werdest du den Weg der Samanas gehen? " Da lachte Siddhartha, auf seine Weise, wobei der Ton seiner Stimme einen Schatten von Trauer und einen Schatten von Spott annahm, und sagte: " Wohl, Govinda, wohl hast du gesprochen, richtig hast du dich erinnert. Mö gest du doch auch des andern dich erinnern, das du von mir gehö rt hast, dass ich nä mlich misstrauisch und mü de gegen Lehre und Lernen geworden bin, und dass mein Glaube klein ist an Worte, die von Lehrern zu uns kommen. Aber wohlan, Lieber, ich bin bereit, jene Lehre zu hö ren — obschon ich im Herzen glaube, dass wir die beste Frucht jener Lehre schon gekostet haben. Sprach Govinda: " Deine Bereitschaft erfreut mein Herz. Aber sage, wie sollte das mö glich sein? Wie sollte die Lehre des Gotama, noch ehe wir sie vernommen, uns schon ihre beste Frucht erschlossen haben? " Sprach Siddhartha: " Lass diese Frucht uns genieß en und das weitere abwarten, o Govinda! Diese Frucht aber, die wir schon jetzt dem Gotama verdanken, besteht darin, dass er uns von den Samanas hinwegruft! Ob er uns noch anderes und Besseres zu geben hat, o Freund, darauf lass uns ruhigen Herzens warten." An diesem selben Tage gab Siddhartha dem Ä ltesten der Samanas seinen Entschluss zu wissen, dass er ihn verlassen wollte. Er gab ihn dem Ä ltesten zu wissen mit der Hö flichkeit und Bescheidenheit, welche dem Jü ngeren und Schü ler ziemt. Der Samana aber geriet in Zorn, dass die beiden Jü nglinge ihn verlassen wollten, und redete laut und brauchte grobe Schimpfworte. Govinda erschrak und kam in Verlegenheit, Siddhartha aber neigte den Mund zu Govindas Ohr und flü sterte ihm zu: " Nun will ich dem Alten zeigen, dass ich etwas bei ihm gelernt habe." Indem er sich nahe vor dem Samana aufstellte, mit gesammelter Seele, fing er den Blick des Alten mit seinen Blicken ein, bannte ihn, machte ihn stumm, machte ihn willenlos, unterwarf ihn seinem Willen, befahl ihm, lautlos zu tun, was er von ihm verlangte. Der alte Mann wurde stumm, sein Auge wurde starr, sein Wille gelä hmt, seine Arme hingen herab, machtlos war er Siddharthas Bezauberung erlegen. Siddharthas Gedanken aber bemä chtigten sich des Samana, er musste vollfü hren, was sie befahlen. Und so verneigte sich der Alte mehrmals, vollzog segnende Gebä rden, sprach stammelnd einen frommen Reisewunsch. Und die Jü nglinge erwiderten dankend die Verneigungen, erwiderten den Wunsch, zogen grü ß end von dannen. Unterwegs sagte Govinda: " O Siddhartha, du hast bei den Samanas mehr gelernt, als ich wusste. Es ist schwer, es ist sehr schwer, einen alten Samana zu bezaubern. Wahrlich, wä rest du dort geblieben, du hä ttest bald gelernt, auf dem Wasser zu gehen." " Ich begehre nicht, auf dem Wasser zu gehen", sagte Siddhartha. " Mö gen alte Samanas mit solchen Kü nsten sich zufrieden geben! " У САМАН   Вечером того же дня юноши догнали высохших аскетов-саман И выразили свое желание стать их спутниками и учениками. Саманы согласились. Сиддхартха подарил свое платье бедному встреченному по дороге брахману. Теперь он имел на себе только повязку вокруг чресел и кусок материи без швов, землистого цвета, служивший ему плащом. Пишу он принимал только раз в день и притом лишь такую, которая не была приготовлена на огне. Он постился пятнадцать дней подряд. Постился двадцать восемь дней. Тело его исхудало, щеки обтянулись. Знойные грозы горели в его ставших огромными глазах. На высохших пальцах выросли длинные ногти, подбородок оброс сухой, всклокоченной бородой. Ледяным становился его взгляд, когда он встречал женщин; уста кривились презрением, когда он проходил через город с нарядно одетыми людьми. Он видел, как торговали купцы, как отправлялись на охоту князья, как родственники оплакивали своих покойников; видел непотребных женщин, предлагающих свои ласки, врачей, хлопочущих у ложа больных, жрецов, назначающих день посева, видел обменивающихся ласками влюбленных, кормящих грудью матерей. Но все это казалось ему не стоящим его взгляда, все это была ложь, смрад, от всего смердело ложью, все имело только видимость смысла, счастья, красоты, на самом же деле было несознаваемым тленом. Горечью отзывалось все в мире. Мукой была вся жизнь. Одну только, единственную цель ставил себе Сиддхартха: опустошать свою душу, вытравить из нее всякие стремления и желания, всякие грезы, всякие радости и страдания. Умереть для самого себя, перестать быть Я, обрести покой в опустошенном сердце, самоотрешившейся мыслью быть готовым к приятию чуда -- такова была эта цель. Когда все личное будет преодолено и умрет, когда смолкнут в сердце все желания и страсти, тогда должно будет проснуться основное, сокровеннейшее в человеческом существе -- то, что уже не есть " Я" -великая тайна. Молча выстаивал Сиддхартха под отвесно падающими солнечными лучами, ожигаемый болью, сгорая от жажды, и стоял до тех пор, пока не переставал чувствовать и боль, и жажду. Молча стоял он в дождливое время года; с волос его струилась вода на озябшие плечи на мерзнущие бедра и ноги -- стоял до тех пор, пока и плечи, и ноги не переставали ощущать холод, пока они не утрачивали всякую чувствительность. Молча садился он среди усеянных шипами растении; из обожженной кожи капала кровь, из нарывов выступал гной, но Сиддхартха продолжал сидеть, как пригвожденный, не двигаясь с места, и сидел до тех пор, пока кровь не переставала течь, пока он не чувствовал более ни уколов, ни жжения. Сиддхартха сидел прямо, как столб, и приучался сберегать дыхание, довольствоваться как можно меньшим количеством воздуха, приучался и совсем задерживать дыхание; вместе с дыханием он приучался замедлять и биение сердца, уменьшать число его ударов, пока сердце почти совсем не переставало биться. Под руководством старейшего из аскетов Сиддхартха упражнялся в самоотрешении и самопогружении, по новым правилам саман. Вот белая цапля пролетела над бамбуковым лесом. И Сиддхартха тотчас же воспринимал цаплю в свою душу, летал над лесами и горами, сам становился цаплей, пожирая рыб, голодал вместе с цаплей, кричал голосом цапли, умирал смертью цапли. Мертвый шакал лежал на песчаном берегу, и душа Сиддхартхи входила в труп, становилась мертвым шакалом, лежала на берегу, вздувалась, смердела, разлагалась, растерзывалась гиенами и коршунами, превращалась в скелет, становилась прахом и развеивалась по полю. Но испытав смерть, разрушение и распыление, изведав мутное опьянение круговорота, душа Сиддхартхи возвращалась назад, снова томимая жаждой и, как охотник, вновь высматривала лазейку, через которую можно было бы вырваться из круговорота вещей туда, где наступал конец закону причинности, где начиналась чуждая страданию вечность. Он умерщвлял свои чувства, умерщвлял свою память; он ускользал из своего " Я" в тысячу чужих оболочек, становился животным, падалью, камнем, деревом, водой, но всякий раз, пробуждаясь, -- при свете ли солнца или в сиянии месяца -- снова находил себя, снова становился " Я", носился в круговороте, чувствовал жажду, подавлял ее, и вновь томился жаждой.   Многому научился Сиддхартха у саман, много путей узнал он, чтобы уйти от Я. Он научился отрешаться от своего " Я" путем страдания, добровольным претерпеванием боли, голода, жажды, усталости. Он достигал самоотрешения и путем размышления, удалением из своего ума всяких представлений. Этими и другими путями он научился достигать же лаемого -- тысячи раз он покидал свое " Я", часами и днями пребывал в " Не -- Я". Но хотя этими путями он уходил далеко от " Я", конец каждого пути неизменно подводил его обратно к " Я". Хотя бы Сиддхартха тысячу раз ускользал от " Я", пре бывал в " Ничто", пребывал в животном, или камне, -- неми нуемым было возвращение, неизбежно наступал час, когда он снова находил самого себя, -- при свете ли солнца, в сиянии ли месяца, в тени или под дождем -- снова становился Я и Сиддхартхой и снова испытывал муки вынужденного кружения в круговороте. Рядом с ним подвигался и Говинда, его тень; он шел теми же путями, подвергал себя тем же истязаниям. Редко говорили они между собой о чем-нибудь ином, помимо того, что требовалось служением и упражнениями. Иногда они вдвоем отправлялись по деревням, чтобы выпрашивать пищу для себя и своих наставников. -- Как ты полагаешь, Говинда, -- спросил однажды Сиддхартха, когда они шли побираться, -- как ты полагаешь, подвинулись мы вперед? Достигли мы какой-нибудь из наших целей? На что Говинда ответил: -- Мы учились и продолжаем свое учение. Ты, Сиддхартха, станешь великим саманой. Ты быстро усвоил все упражнения - старые саманы часто восторгались тобой. Ты со временем станешь святым, о Сиддхартха! Но Сиддхартха заметил на это: -- Я смотрю на дело иначе, друг мой. Всему, чему я доныне научился у саман, я мог бы научиться скорее и более простым путем. В любой харчевне квартала, населенного публичными женщинами, среди извозчиков и игроков в кости, я мог бы, о друг мой Говинда, научиться тому же. И сказал Говинда: -- Ты шутишь, Сиддхартха! Каким образом ты мог бы у таких жалких созданий научиться самопогружению, задерживанию дыхания, нечувствительности к голоду и боли? И Сиддхартха тихо, словно говоря с самим собой, ответил: Что есть погружение? Что означает оставление своего тела? Какой смысл имеет пост или задерживание дыхания? Все это -- бегство от " Я", все это лишь кратковременное убегание от мук своего бытия, кратковременное самоусыпление, дабы не чувствовать страдания и бессмысленности жизни. Но то же временное освобождение, ту же кратковременную бесчувственность погонщик волов находит на постоялом дворе, когда выпьет несколько чашек рисового вина или перебродившего кокосового молока. Тогда он перестает чувствовать свое Я, перестает чувствовать страдание жизни; на короткое время ему удается одурманить себя. В своей чаше с рисовым вином, над которой он задремал, он находит то же самое, что находят Сиддхартха и Говинда, когда путей продолжительных упражнений выходят из своей телесной оболочки и пребывают в Не-Я. Вот как обстоит дело, о Говинда! И сказал Говинда: -- Ты говоришь так, друг, хотя и ты знаешь, что Сиддхартха не погонщик волов, а самана не пьяница. Правда тому, кто пьет, удается одурманить себя, он находит временное освобождение и покой, но ведь его самообман проходит, и он убеждается, что все осталось по-старому; он не стал мудрее, не приобрел познаний, не поднялся на высшую ступень. Но Сиддхартха заметил на это с улыбкой: -- Не знаю, я никогда не напивался, но что я, Сиддхартха, в своих упражнениях и самопогружениях нахожу лишь временное усыпление и так же далек еще от мудрости, от искупления, как ребенок в чреве матери, это-то я знаю, о Говинда, это-то я хорошо знаю... И в другой раз, когда оба они вышли из лесу, чтоб попросить в деревне для своих братьев и учителей немного пищи, Сиддхартха снова заговорил о том же; -- Ну, что же, Говинда, как по-твоему -- мы на верном пути? Ближе ли мы стали к познанию и искуплению? Не вертимся ли мы, в сущности, в круге -- мы, рассчитывавшие вырваться из круговорота? И ответил Говинда: -- Многое мы узнали, Сиддхартха, и многое еще остается нам узнать. Нет, мы не вертимся в круге, мы поднимаемся вверх. Наш круг -- это спираль, на несколько ступеней мы уже поднялись выше. И сказал Сиддхартха: -- Сколько по-твоему лет старейшему самане, нашему до стопочтенному учителю? Ответил Говинда: -- Лет шестьдесят, верно, будет ему. А Сиддхартха на это; -- Шестьдесят лет прожил он на свете, а Нирваны не достиг. Он проживет и семьдесят, и восемьдесят. И мы с тобой проживем столько же, будем подвигаться, будем поститься и размышлять, а Нирваны все-таки не достигнем, -- ни он, ни мы. О Говинда, сдается мне, из всех саман, существующих в мире, быть может, ни один не достигнет Нирваны. Мы тешим себя надеждами, мы приобретаем знания и умения, которыми сами себя дурачим. Но того, что одно только и является существенным, -- настоящего пути мы не находим. -- Не говори таких страшных слов, о Сиддхартха! --сказал Говинда.-- Возможно ли, чтобы среди стольких ученых мужей, среди брахманов и стольких ищущих и подвигающихся святых мужей ни один не нашел настоящего пути? Сиддхартха же голосом, в котором звучало столько же печали, сколько насмешки -- тихим, немного печальным, немного насмешливым голосом, ответил: -- Скоро, о Говинда, друг твой оставит стезю саман, по которой так долго шел вместе с тобой, Я томлюсь жаждой, о Говинда, а на этом долгом пути, пройденном вместе с саманами, я ни капли не утолил этой жажды. Все время я жаждал познания, все время меня осаждали вопросы. Год за годом расспрашивал я брахманов, вопрошал священные Веды, обращался к благочестивым саманам -- год за годом... Быть может, о Говинда, было столько же умно и целесообразно и обращаться с такими вопросами к птице-носорогу или к шимпанзе. Сколько времени я потратил и все еще трачу на учение, а пришел лишь к тому выводу, что ничему нельзя научиться. Мне кажется, на самом деле нет ничего такого, что мы называем " учением": есть только, о друг мой, знание, и оно везде, оно -- Атман, оно во мне и в тебе, и в каждом существе. И у меня является мысль, что этому знанию ничто так не враждебно, как желание знать, как учение...   Но тут Говинда остановился среди дороги, воздел руки к небу и проговорил: -- Не пугай, о Сиддхартха, своего друга такими речами! Воистину, твои слова пробуждают тревогу в моем сердце. Подумай только: к чему же тогда все благочестивые молитвы, к чему высокопочтенное сословие брахманов, что толку в святости саманой, если, как ты говоришь, ничему нельзя научиться? Что же, Сиддхартха, станется со всем, что на земле почитается священным, ценным, достойным уважения? И Говинда тихо, про себя, проговорил стих из Упанишад: Кто мыслями, с чистой душой, погрузится в Атмана, Словами не выразить сердца его блаженство. Сиддхартха же молчал. Он обдумывал слова, сказанные ему Говиндой, и старался продумать их до конца, -- Да, -- размышлял он, стоя с опушенной головой, -- что же в таком случае остается от всего, что кажется нам священным? Что вообще остается? Что сохраняет свое значение? И он покачал головой. Однажды, когда оба юноши пробыли уже около трех лет у саман, разделяя с ними их подвижническую жизнь, до них какими-то путями дошла не то подлинная весть, не то слух, Моява: будто явился некто, прозванный Гаутамой, Возвышенным. Буддой, и будто этот некто преодолел в себе страдания мира и остановил колесо возрождений. Окруженный учениками, он странствует по земле, возвещая свое учение -- нищий, не имеющий ни дома, ни жены, в желтой одеянии аскета, но с ясным челом, блаженный. И брахманы и князья склоняются пред ним и становятся его учениками. Эта молва, этот слух, эта сказка то и дело возникали вновь, звучали то здесь, то там. В городах об этом говорили брахманы, в лесу саманы. Снова и снова имя Гаутамы-Будды доходило до юношей, поминаемое то добром, то злом, сопровождаемое то славословиями, то хулой. Подобно тому, как в стране, опустошаемой чумой, когда возникает слух, что там-то и там-то находится человек, мудрец ученый, который одним только словом или дуновением уст своих в состоянии излечить всякого заболевшего чумой -- слух этот быстро разносится повсюду, все говорят о нем: одни с верой, другие с сомнением, третьи тотчас же пускаются в путь, чтобы разыскать этого мудреца, этого спасителя, -- так точно пронеслась по стране эта благоуханная молва о Гаутаме-Будде, мудреце из рода Шакья. Этот Будда, по словам верующих, обладал высшим знанием, он сохранил память о своих прежних существованиях, он достиг Нирваны и никогда больше не должен будет вернуться в круговорот, никогда не погрузится вновь в мутный поток перевоплощений. Много чудного и невероятного рассказывалось о нем -- будто он творит чудеса, будто он поборол дьявола и беседует с богами. Враги же и неверующие говорили, что этот Гаутама-тщеславный совратитель, что он проводит свои дни в излишествах, презирает жертвоприношения, что он не обладает никакой ученостью, не признает подвижничества и истязания плоти. Дивно звучала молва о Будде, какими-то чарами веяло от рассказов о нем. Ведь мир в самом деле страдал недугом. Тя желым бременем была жизнь, а тут, в этой молве, словно забил целебный родник, зазвучала благая весть, полная утешений и высоких обетовании. Везде, куда только проникал слух о Будде, во всех странах Индии юноши приходили в возбуждение, сердца их наполнялись томлением и надеждой, В городах и селах сыновья брахманов радушно принимали всякого странника и пришельца, если он приносил какую-нибудь весть о нем, о Возвышенном, о Шакьямуни. И к саманам в лесу, к Сиддхартхе и Говинде, проникла эта весть, -- проникала медленно, по капле, но каждая капля была чревата надеждой, каждая капля была чревата сомнением. Между собой оба друга мало говорили об этом, так как старейший из саман относился неприязненно к этой молве. Он слышал, что этот якобы Будда раньше был аскетом и жил в лесу, но потом вернулся к мирской жизни и наслаждениям, и это внушило ему дурное мнение о Гаутаме. -- О Сиддхартха, -- сказал однажды Говинда своему другу, -- я сегодня был в деревне, и один брахман предложил мне войти к нему в дои. Там оказался сын брахмана из Ма-гадхи, который видел Будду собственными глазами и слышал его проповедь. Поистине, у меня дыхание сперлось в груди, и я подумал: " О, если бы и я, если бы мы оба, Сиддхартха и я, сподобились услышать учен





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