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V Weitere Aufgaben. V. 1 Lesen Sie das folgende Gespräch mit dem deutschen Experten Arthur Fischer!






V. 1 Lesen Sie das folgende Gesprä ch mit dem deutschen Experten Arthur Fischer!

Wie schä tzt er die junge Generation ein?

Stimmen die Werte und die Befü rchtungen der deutschen Jugendlichen mit den Einstellungen der ukrainischen Jugend ü berein?

 

Herr Fischer, Sie versuchen langfristige Einstellungen von Jugendlichen herauszufinden. Mit welchen Wü nschen und Ä ngsten geht die Jugend ins 21. Jahrhundert?

Jede Jugend durchlebt den klassischen Generationenkonflikt, der immer ä hnlich aussieht. Neu ist, dass die Jugend stark durch Probleme belastet wird, die eigentlich in die Welt der Erwachsenen gehö ren. Wir stellen im Moment fest, dass die gesellschaftlichen Probleme in die Jugend hineinschwappen. Das Gros der Jugendlichen nennt Arbeitslosigkeit als Hauptproblem. Das hat Konsequenzen, die wir allerdings erst sehen werden, wenn diese Generation selber einmal Kinder erzieht. Kurz: Den Jugendlichen wird die Jugend genommen; das ist der dominierende Trend.

Wie sehen die konkreten Lebensentwü rfe aus?

Die Jugendlichen haben kaum mehr welche. Es herrscht eine relativ groß e Ratlosigkeit. Ein Beispiel: Kü rzlich beobachteten Volkshochschulen, dass sich viele Jugendliche zu Sprachkursen


anmelden. Man rechnete damit, dass sie in Fortgeschrittenen-Kursen weitermachen. Es kam aber niemand. Die, die vorher Englisch gelernt hatten, meldeten sich allerdings fü r Franzö sisch oder Spanisch an. Eine Befragung der Schü ler ergab, dass sie die Sprache gar nicht so sehr interessiert. Vielmehr wollen sie, wenn ein Stellenangebot kommt, in dem Englisch- oder Franzö sischkenntnisse gefordert sind, sagen kö nnen: Die Kenntnisse habe ich. Diese oberflä chliche Haltung ist sehr weit verbreitet. Die Interessen gehen in die Breite, nicht mehr in die Tiefe. Richtige Lebensentwü rfe haben sich die Jugendlichen abgeschminkt.

In den 80er Jahren war «Null Bock» das Motto der Jugend. In ihrer letzten Studie wird «Spaß» hä ufig als Motiv genannt: Kann das ein Ziel sein?

Nein, denn bei dem Wort Spaß handelt es sich um ein Missverstä ndnis zwischen den Generationen. Das Wort hat eine andere Bedeutung angenommen. Frü her war Spaß das Gegenteil von Ernst. Zu dem Spaß von frü her wü rden Jugendliche heute Fun sagen. Spaß heiß t nun: Ich will meine ganze Persö nlichkeit einbringen. Ich will ich selber bleiben — im Sinne von Selbstbehauptung. Das ist nicht zu verwechseln mit «Selbstverwirklichung», dem Motto der 70er Jahre. Selbstverwirklichung hieß: Ich habe bestimmte Talente und ein Entwicklungsziel und will das mit Hilfe von Studium und Beruf erreichen. Selbstverwirklichung war aggressiv, in die Zukunft gerichtet. Selbstbehauptung ist bescheidener, defensiver und heiß t nur: Ich will mich nicht von gesellschaftlichen Notwendigkeiten auffressen lassen.

Lassen Ihre bisherigen Beobachtungen Prognosen fü r die zukü nftige Entwicklung der Jugend zu?

In bestimmten Bereichen. Ich glaube, es kommt ein Trend, den wir in den 50er Jahren schon einmal hatten, nä mlich schon in der Jugend zu jobben und Geld zu verdienen. Ich glaube auch, dass der Trend, sich oberflä chliches Wissen anzueignen, bald abgelö st wird durch ein Interesse an einer Sache um ihrer selbst Willen. Aber geradlinige Trends gibt es nicht, eher Wellenbewegungen.

Kann man bei der Vielzahl von Interessen und Mö glichkeiten eigentlich noch von einer Jugend sprechen?

«Die Jugend» ist mehr eine Beschwö rungsformel der Erwachsenen. Die Jugend ist heute unterschiedlicher denn je. In den 50er Jahren gab es drei oder vier Jugendkulturen, heute haben wir dreiß ig bis vierzig Stile.

Kann die sich schnell entwickelnde Informationsgesellschaft zu einer Entfremdung der Generationen fü hren?

Im Gegenteil. Die Tatsache, dass Kinder mit Computern manchmal viel besser umgehen kö nnen als Erwachsene, viel offener auch fü r solche Entwicklungen sind, sorgt dafü r, dass die Generationen in


solchen Bereichen zusammenwachsen. Da bilden Familien manchmal richtige Lerngemeinschaften. Das ist die eine Seite; auf der anderen gibt es natü rlich objektive Interessengegensä tze.

 

V. 2 Studieren Sie den folgenden Dialog!

Welche Stellungnahmen haben die jungen Leute zu den Problemen, die sie besprechen?

Welchen von ihren Aussagen stimmen Sie zu?

 

«Wir wissen, was wir wollen»

Fü nf junge Erwachsene ü ber die Chancen ihrer Generation, wirtschaftliche Selbstä ndigkeit und politisches Engagement

Sie gehö ren alle einer Altersgruppe an, die von der Krise geprä gt ist, von der Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren oder erst gar keinen zu bekommen. Ist die berufliche Selbstä ndigkeit eine Alternative?

VESPER: Man hat heute oft ein gutes Diplom gemacht und findet nicht mehr so leicht einen Job wie vorher. Die Leute schreiben oft vergeblich 120 Bewerbungen. Natü rlich werden sich dann welche selbstä ndig machen — das ist auch eine groß e Chance.

WOHLRABE: Was da fehlt: Man macht den jungen Leuten nicht genug Mut. Man muss Mut machen, man muss sagen, es ist schwierig, aber ihr habt Mö glichkeiten.

BRANDT: Auch das ist noch zu wenig. Es reicht doch nicht, wenn die Ä lteren sagen: Habt Mut! Die4 Ä lteren mü ssten schon kommen und praktische Hilfestellung geben — fü r Existenz­grü nder ganz besonders.

BERNINGER: Ich finde das interessant. Da ist die Klage ü ber den Staat, der zuviel Geld ausgibt und sich zu sehr einmischt. Und dann kommt als Gegenmittel wieder der Ruf nach dem Staat.

WOHLRABE: Da gibt es junge Leute mit phantastischen Ideen, die haben aber natü rlich keine Ahnung, wie man Buchhaltung oder eine ordentliche Unternehmung aufbaut. Da greifen die heutigen Existenzfö rderungsprogramme ü berhaupt nicht richtig.

Warum?


WOHLRABE: Da wird nicht die Sprache der jungen Leute gesprochen, und die wiederum wissen gar nicht, wen sie ansprechen mü ssen.

AMERI: Da muss eine Kommunikationslü cke geschlossen werden. Von denen, die Fö rderpro­gramme auflegen, werden junge Menschen gar nicht erreicht. Die einen wissen nicht, wie sie sprechen sollen, die anderen wissen nicht, wo sie anklopfen sollen.

Verstehen wir Sie richtig: Junge Leute wie Sie trauen sich viel zu, aber man lä sst Sie nicht?

AMERI: " Natü rlich. Nehmen Sie das Beispiel Internet. Die neuesten Entwicklungen kommen aus Amerika, aus Deutschland kommt zu wenig, weil es hier schwieriger ist, sich durchzusetzen.

VESPER: Doch. Aus Deutschland kommt das Gesetz gegen den Internetmissbrauch.

WOHLRABE: In Deutschland wurde den Leuten zu spä t die Wahrheit gesagt, und darum plagen wir uns noch mit ü berholten Strukturen. Dass Kohle und Stahl sterben wü rden, wussten Fachleute doch schon in den achtziger Jahren. Wenn ein Bruchteil des da ausgegebenen Geldes in moderne Technologien investiert worden wä re, um zum Beispiel Leute zu fö rdern, die Jugendlichen Stellen anbieten: Die hä tten dann etwas riskieren kö nnen — ohne das Gefü hl, wenn es nicht klappt, gleich ruiniert zu sein. Die Leute im mittleren und hö heren Management haben doch heute viel zuviel Angst, dass nach wagemutigen Entscheidungen ihr Kopf ab ist.

VESPER: Ganz allgemein braucht man eine gewisse soziale Sicherheit, um darauf etwas aufbauen zu kö nnen, von dem man nicht von vornherein weiß, dass es auch klappt.

Da ist doch ein gewisser Zielkonflikt, den Sie da ansprechen: Sicherheit und Risikobereit­schaft.

VESPER: Ich sehe in einem Sicherheitsbe­dü rfnis nichts Negatives.

AMERI: Ich kenne kreative Realisten, die sagen: Ich habe eine gute Idee, aber ich traue mich nicht — denn wer hilft mir in fü nf Jahren, wenn vielleicht die Probleme kommen? Das Gefü hl der Unsicherheit — das haben heute alle Jugendlichen, ob kreativ oder nicht. Aus einem Gefü hl der


Sicherheit heraus fiele es sehr viel leichter, auch hohe Risiken einzugehen und neue Wege auszuprobieren.

Wer soll Ihnen da helfen? Wenn nicht die Wirtschaft, dann vielleicht die Politik? Mit der haben junge Leute derzeit doch auch nichts im Sinn.

AMERI: Im Sinn schon, wir sind nicht politikverdrossen. Man lebt in dieser Gesellschaft, man fü hlt sich ihr auch irgendwie verpflichtet, aber man sieht keine Ansatzpunkte, etwas verä ndern zu kö nnen.

Sie kennen doch den Vorwurf an die Jugendlichen von heute, sie seien so schrecklich ichbezogen, materialistisch und konsumvernarrt: Selbstverwirklichung als purer Egoismus.

WOHLRABE: Also ich bin doch das Produkt der Generation, die mich groß gezogen hat und jetzt so jammert. Aber stimmt der Vorwurf oder nicht?

WOHLRABE: Das ist so ein Schwarzweiß denken, das ist mir zu doof. Natü rlich verdiene ich gerne Geld, und ich gebe es auch gerne wieder aus: fü r Dinge, die ich mag, aber eben auch fü r Investitionen in neue Arbeitsplä tze. Wir sind sicher anders als die Nachkriegsge­neration, die aufgrund ihrer Lebenserfahrung einen Wert darin sah, Geld anzusammeln.

VESPER: Wer der Jugend Egoismus vorwirft, muss erst mal vor der eigenen Haustü r kehren. Was haben diese Leute den eigenen Kindern mitgegeben? Sie haben ihre Karriere verfolgt und die Kinder vor den Fernseher gesetzt. In der formalen Ausbildung geht das so weiter. Und an der Universitä t wird nicht das Denken, sondern das Auswendiglernen gefordert. Unsere Professoren beschä ftigen sich mit allem mö glichen lieber als mit uns Studenten. Und darum haben wir die jungen Egoisten.

BERNINGER: Nein — wenn man so argumentiert, gibt man den Vorwurf ja zu. Es gibt 20 und 40 Jahre ä ltere Egoisten. Es haben sich doch noch in keiner Generation so viele Menschen Matthias Beminger, ehrenamtlich engagiert wie in unserer Altersgruppe. 26, Diplom-Chemiker, Ohne Vergü tung dafü r und ohne Karriereabsichten. istdas Es gibt leider diese Schwarzweiß malerei wie das

Ausrufen des Generationenkrieges. Das ist vö lliger Quatsch. Gesellschaftliche Gegensä tze gibt es quer durch die Altersgruppen. Es gibt Egoisten und andere, es gibt Leute, die viele Chancen haben, und es gibt arme Menschen quer durch die Generationen. Und


wir sind nicht weniger verantwortü ngsbewusst oder weniger solidarisch als die Generation davor.

Aber junge Leute wollen heute von den gesellschaftlichen Groß organisationen — Parteien, Kirchen, Verbä nden — einfach nichts mehr wissen. Und wie kann dann die Gesellschaft funktionieren, wenn die Organisationen verkü mmern?

BERNINGER: Es mangelt in der Politik in der Tat an durchsetzungsfä higen jungen Leuten. Viele intelligente Leute gehen wahrscheinlich eher in die Wirtschaft, weil sie hoffen, dort noch eher etwas bewegen zu kö nnen. Oder auch zu wirtschaftsä hnlichen Apparaten mit einem gemeinnü tzigen Ziel wie Greenpeace. Aber die Parteien brauchen natü rlich Nachwuchs. Schon darum werden mehr Menschen unserer Generation in die Politik kommen — aber auf dem Umweg ü ber die Wirtschaft.

AMERI: Das ist doch zweifelhaft.

BRANDT: Will die Politik denn von den jungen Leuten etwas wissen?

VESPER: Um Mandate und Positionen zu besetzen, sonst kaum. Nur die politischen Anregungen, die stammen doch meistens nicht von den Funktionsträ gern, die kommen doch gar nicht mehr dazu.

BERNINGER: Nein. Wenn ä ltere Leute blockieren, dann musst du dir auß erhalb der Parteien mit irgend etwas einen Namen machen, und dann klappt das auch in der Politik. Innerhalb der Parteien und ihrer Jugendorganisationen klappt das nicht mehr.

AMERI: In der Politik muss man sich einfach zu sehr mit bü rokratischen Strukturen herumschlagen. Da begrenzt mich ein System, das es schon sehr lange gibt und das sich nicht so bewegt, wie ich es gern hä tte. Auf dem freien Markt habe ich mit einer guten Idee Chancen, in der Bü rokratie nicht.

VESPER: Wir mü ssen aber lernen, nicht nur Ideen zu entwickeln, sondern auch, wie wir die Ideen verwirklichen. Sicher ist das heute anders als in Zeiten, da junge Leute wenigstens die sichere Aussicht auf einen Job hatten.

Auf unsichere Berufsaussichten sind doch verschiedene Reaktionen denkbar: Apathie, Anpassungswille...

BERNINGER: Man muss da sicher differenzie­ren. Es gibt die offensichtlich Erfolgreichen, die wir an diesem Tisch reprä sentieren, die spezielles Know-how haben. Durchsetzungsvermö gen oder einfach nur Glü ck. Und es gibt die Leute, denen das fehlt, auch Uni-Absolventen.


WOHLRABE: Ich glaube, fü r alle gilt, dass eine gewisse Bequemlichkeit aufhö ren muss — ob wir das schö n finden oder nicht, schon wegen der globalen Entwicklung.

Und das akzeptieren Sie fü r sich selbst — ganz brav und fleiß ig?

VESPER: Nein. Da kann man wirklich einen Unterschied zur ä lteren Generation herausarbeiten: Wir wissen genauer, was wir wollen. Und wenn wir wissen wofü r, dann sind wir auch bereit, hart zu arbeiten.

WOHLRABE: Ohne eine 70-Stunden-Woche brauchte ich in meinem Beruf gar nicht erst anzufangen. Aber ich mö chte mit 40 nicht das machen, was ich heute mache. Das weiß ich schon.

VESPER: Eben. Und das Ziel der harten Arbeit mag sein, mit 35 ein Jahr auszusteigen und meinetwegen mit dem Fahrrad um die Welt zu fahren. Wir sind zielstrebig und leistungsorientiert, wir haben Freude an unserer Arbeit, was die Gesellschaft nebenbei ebensowenig honoriert wie das ehrenamtliche Engagement. Aber wir wissen, wozu.

WOHLRABE: Und noch etwas: Ich kenne immer mehr Leute, die nicht mehr einen Job haben und danach Fuß ball spielen, sondern bei denen Hobby und Beruf eins sind. Wenn ich abends weggehe, ist das immer noch Arbeit.

AMERI: Wir haben in unserem Umfeld einfach viele Workaholics: Leute, die Geld mit dem verdienen, was ihnen Spaß macht. Es war wohl noch nie so, dass die Industrie so sehr auf Menschen eingegangen ist, weil ohne deren Kreativitä t nichts mehr geht.

Das klingt aber ganz anders als Ihre Klage eben ü ber bü rokratische Hemmnisse.

WOHLRABE: Wieso? Dort, wo man unsere Fä higkeiten erkannt hat, haben wir Chancen. Ü berall sonst brauchen wir Transparenz, mehr Transparenz, und den Kampf gegen die Technokraten und Bü rokraten!

Texterlä uterungen

AStA: Allgemeiner Studentenausschuss; Studenten Vertretung an den Hochschulen

Workaholic [waikaholik]: (engl.) Arbeitssü chtiger — трудоголік

 

V. 3 Welche Traumberufe haben die Jugendlichen?







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