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Seine Einsendung bleibt also da.






" Und ohne jeden Strich? "

" Ja", sagt Schinz: " es sind ja kaum anderthalb Seiten –."

Schinz, seine Mappe in der linken Hand, hat sich verabschiedet, wie er es gewohnt ist, hö flich, Auge in Auge; sie schauen ihn an wie einen, der an die Front geht... Am andern Morgen, wie er wieder beim Frü hstü ck sitzt, ist die Einsendung erschienen. Oben auf der zweiten Seite. sehr sichtbar, versehen mit einem kurzen Nachwö rtlein, worin die Schriftleitung, wie sie behauptet, es dem Leser ü berlä sst, seine Meinung ü ber einen solchen Rechtsanwalt zu bilden. Das ist das erste, was Schinz ü berfliegt. Dann liest er den eigenen Text, etwas bange, ob sie wirklich nichts verstü mmelt haben. Das nicht; aber es ist, als wü rden die Lettern, gewohnt das genaue Gegenteil auszusagen, sich weigern, seinen Sinn wiederzugeben. Zum ersten Male, Schinz erbleicht von Zeile zu Zeile, zum allerersten Male merkt er, dass etwas geschehen ist, dass er sich verwandelt hat, dass das Selbstverstä ndliche, was er zu sagen hat, in Widerspruch steht zu aller Umgebung, in einem endgü ltigen und unversö hnbaren Widerspruch. Darum die Warnung? Jetzt erst, gleichsam erwachend, bemerkt er auch den Titel, den sie darü ber gesetzt haben: " Nein! Der Mann hat nicht gestohlen..."

In diesem Augenblick weiß Schinz, dass er erledigt ist; allermindestens als Rechtsanwalt; allermindestens in dieser Stadt.

 

13 Der Rest ist wie ein bö ser Traum. (все остальное – как страшный сон) Er ist bald erzä hlt, (рассказать его просто, сказывается это быстро) glaube ich, die Entscheidung ist gefallen (решение было принято) damals im Wald, (тогда в лесу) als er mit dem Fö rster gegangen ist, (когда он шел с лесничим) vorwä rts statt rü ckwä rts. (вперед, вместо того, чтобы идти назад) Er kam aus seiner Stadt, er wollte in seine Stadt. Die Dogge, die schö ne Anita, ist kurz darauf eingegangen; (которая умерла вскоре после этого) jeder Hund geht einmal ein; (все собаки однажды умирают) Schinz hat sich sehr gewehrt, (Шинц очень не хотел, «защищался от мысли») diesem natü rlichen Hundetod irgend etwas beizumessen, (придать этой естественной смерти собаки какое-либо значение) aber betroffen hat es ihn doch; (но все же эта смерть его задела) es ist ihm, (он чувствовал) als habe er seinen letzten Zeugen verloren, (как будто бы он потерял последнего свидетеля) seinen letzten Begleiter; (своего последнего спутника) eines Tages sieht Schinz sich an der Grenze, (однажды Шинц видит себя на границе) allein, (один) anders als frü her, (не так, как раньше) wenn er nach Paris gereist ist, (когда он ездил в Париж) nach Rom, nach Florenz, nach London, nach Mü nchen; ohne Gepä ck, (без багажа) ziemlich unrasiert steht er in einem kleinen kahlen Raum, (довольно небритый стоит он в холодном пустом номере) wo er sich ausziehen muss, (где он должен раздеться) ausziehen bis aufs Hemd (до рубашки) Schinz zö gert, (Шинц медлит) als kö nne er es nicht glauben, (как будто он не может поверить) aber der Kommissar wiederholt es: (но комиссар повторяет) " Bis aufs Hemd." Jede Tasche wird untersucht, (проверяют каждый карман) nicht grob, (не грубо) aber unbarmherzig. (но немилосердно) Schinz hat keine Ahnung, (Шинц понятия не имеет) was sie suchen. (что они ищут) Er ist nicht ü ber einen Bach geschwommen, (он не переплывал через ручей) nicht ü ber nä chtliche Ä cker gekrochen; (не переползал через пашню; kriechen) er ist mit der Bahn gefahren. (он ехал по железной дороге) Ohne Gepä ck. (без багажа) Vielleicht hat das ihn verdä chtig gemacht. (может быть, поэтому он вызывает подозрения: der Verdacht) Sein Pass ist gü ltig, (его паспорт действителен) auch wenn man ihn gegen das grellste Licht hä lt. (если даже его просветить на самом ярком свету) Waffen hat er nicht, (у него нет оружия) auch keine Goldbarren, (и слитков золота у него нет) nicht einmal Schriftstü cke, (даже написанных работ) nichts, (ничего) was aus seinen Unterhosen herausfä llt. (чтобы выпадало у него из брюк) Aber verdä chtig ist verdä chtig. (но подозрительность есть подозрительность) Schinz versucht, (пытается) ruhig zu sein, (быть спокойным) nichts zu sagen. (ничего не говорить) Die andern, (другие) die ihn betasten, (которые его ощупывают) sagen ebenfalls nichts. (тоже ничего не говорят) Kö rper eines ä lteren Mannes, (тело немолодого мужчины) das ist alles, was sie finden. (это все, что они находят) Auch zwischen den Schuhsohlen, (да и в подошве) die trotz seiner ehrenwö rtlichen Versicherung aufgetrennt worden sind, (которую распороли, несмотря на его честные заверения) ist nichts. Schinz kann sich wieder ankleiden. (может снова одеться) Der Kommissar, seinen Pass in der Hand, (держа его паспорт в руке) verlä sst die kahle Zelle; (покидает пустую комнату) der Gendarm bleibt. (жандарм остается) Durch einen Tü rspalt sieht Schinz, (через дверную щель) wie die anderen Reisenden eben ihre geprü ften oder ungeprü ften Koffer wieder verschließ en, (как другие путешествующие снова закрывают их уже проверенные и непроверенные чемоданы) Herren und Damen, Pelze, (меха) Hutschachteln, (шляпные картонки) die Trä ger nehmen die bunten Colis (носильщики берут пестрые свертки). " Wenn Sie so freundlich wä ren", (не будете ли Вы так любезны) sagt Schinz: " die Tü re zu schließ en –." (закрыть дверь) Der Gendarm gibt einen Fuß tritt. (дает пинок) " Nur die Ruhe! " (спокойно) sagt er: " Den Zug bekommen Sie sowieso nicht mehr." (все равно Вы не поедите, «Вы не получите поезд») " Wieso nicht? " (почему это нет) Der Gendarm trä gt ein Gewehr. (жандарм вооружен: «несет ружье») " Wieso nicht? " fragt Schinz – Der Gendarm kö nnte sein Sohn sein. (жандарм мог бы быть его сыном (по возрасту)) " Fertig? " (готовы?) Das fragt nicht der Gendarm, (это спрашивает не жандарм) sondern ein dritter, (а третий) der die Tü r wieder geö ffnet hat, (который снова открыл дверь) um sie wieder nicht ganz zu schließ en; (чтобы снова оставить её полуоткрытой) herein und hinaus (заглянул и исчез: «внутрь и наружу») Fertig? nichts weiter als das: (не более чем, только и всего) Fertig?... Schinz bemü ht sich, (старается) nicht zu hassen; (не ненавидеть) das ist ihr Dienst, (это их служба, их долг) sagt er sich, (говорит он себе) ein widerlicher Dienst, (отвратительный долг) mitten in der Nacht eine Uniform anziehen (среди ночи одевать униформу) und auf die verspä teten Zü ge warten, (ждать опоздавшие поезда) Leute sehen, (видеть людей) die ans Meer fahren oder ins Gebirge, (которые едут на море или в горы) Leute untersuchen, (обыскивать людей) die daran schuld sind, (которые виноваты в том) dass man solchen Dienst ü berhaupt machen muss. (что такую работу вообще должны делать) Schinz bemü ht sich, (старается) seine misshandelten Schuhe anzuziehen (одеть свои порваные ботинки; misshandeln – жестоко обращаться, надругаться) und nicht zu hassen. (и не ненавидеть) Ein ä lterer Mann wie er, (пожилой мужчина как он) im Augenblick nicht gerade gepflegt, (в данный момент не особо ухожен) Hosen mit Hosenträ gern, (брюки на подтяжках) Hemd ohne Kragen, (рубашка без воротника) dazu das grü nliche Licht, (к тому же зеленоватый свет) Schinz begreift, (Шинц понимает) dass er hier nicht die Formen erwarten kann, (что он не может здесь ждать того же: «ожидать тех же форм») welche die Herren auf der Zeitung noch gewahrt haben, (которые сохранили господа в редакции) bevor sie den Titel wä hlten: (прежде чем они выбрали название) " Nein! Der Mann hat nicht gestohlen..." Man wird sehr rasch bekannt. (становишься очень быстро известным) " Nehmen Sie Platz", (садитесь) sagt der Kommissar, als Schinz, seinen Mantel auf dem Arm, (держа пальто в руках) vor dem Tisch steht und wieder eine Krawatte trä gt: (снова в галстуке) " Bitte, nehmen Sie Platz." Schinz bleibt stehen. (остается стоять, не садится) " Ich mö chte Sie darauf aufmerksam machen", (я хотел бы обратить Ваше внимание на то,) sagt er: " dass mein Zug in vier Minuten weitertfä hrt." (что мой поезд отправляется через четыре минуты) " Das geht mich nichts an." (Это меня не касается) Pause. " Meinetwegen bleiben Sie stehen." (как хотите, ладно, оставайтесь стоять; meinetwegen – ради меня; ладно, мне все равно) Schinz setzt sich, (садится) es hat keinen Sinn, (нет смысла) die Leute vor den Kopf zu stoß en; (обижать людей, задевать их; stoß en – толкать) das ist ihr Dienst, ein widerlicher Dienst.

" Schinz, Heinrich Gottlieb –."

" Ja."

" Doktor jur. (юридических наук)"

" Ja."

" Rechtsanwalt –."

" Ja", sagt Schinz; es fehlt jetzt nur noch, (еще не хватало) denkt er, dass der Hornochse mir vorliest, (чтобы этот осел: «бык рогатый» мне тут рассказывал; das Horn – рог + der Ochse – бык) wie viel Zentimeter ich habe.

" Geboren –"

" Ja"

Drauß en hö rt man das Gepaff der Lokomotive, (на улице слышно пыхтение локомотива) bereit, (готового) jeden Augenblick abzufahren; (отъехать в любую минуту) Schinz beiß t auf die Lippen, (сдерживается: «кусает губы») der Hornochse blä ttert im Pass, (осел листает паспорт) als hä tte er noch keinen gesehen. (как будто он никогда в жизни не видел паспорт)

" Wo fahren Sie hin? " (куда Вы направляетесь?)

" Hinaus", sagt Schinz. (отсюда: «наружу»)

" Ich frage, wo Sie hinfahren."

" Ich sage: Hinaus."

Pause.

" Ich frage Sie zum letzten Mal." (я спрашиваю Вас в последний раз)

 

13 Der Rest ist wie ein bö ser Traum. Er ist bald erzä hlt, glaube ich, die Entscheidung ist gefallen damals im Wald, als er mit dem Fö rster gegangen ist, vorwä rts statt rü ckwä rts. Er kam aus seiner Stadt, er wollte in seine Stadt. Die Dogge, die schö ne Anita, ist kurz darauf eingegangen; jeder Hund geht einmal ein; Schinz hat sich sehr gewehrt, diesem natü rlichen Hundetod irgend etwas beizumessen, aber betroffen hat es ihn doch; es ist ihm, als habe er seinen letzten Zeugen verloren, seinen letzten Begleiter; eines Tages sieht Schinz sich an der Grenze, allein, anders als frü her, wenn er nach Paris gereist ist, nach Rom, nach Florenz, nach London, nach Mü nchen; ohne Gepä ck, ziemlich unrasiert steht er in einem kleinen kahlen Raum, wo er sich ausziehen muss, ausziehen bis aufs Hemd – Schinz zö gert, als kö nne er es nicht glauben, aber der Kommissar wiederholt es:

" Bis aufs Hemd."

Jede Tasche wird untersucht, nicht grob, aber unbarmherzig. Schinz hat keine Ahnung, was sie suchen. Er ist nicht ü ber einen Bach geschwommen, nicht ü ber nä chtliche Ä cker gekrochen; er ist mit der Bahn gefahren. Ohne Gepä ck. Vielleicht hat das ihn verdä chtig gemacht. Sein Pass ist gü ltig, auch wenn man ihn gegen das grellste Licht hä lt. Waffen hat er nicht, auch keine Goldbarren, nicht einmal Schriftstü cke, nichts, was aus seinen Unterhosen herausfä llt. Aber verdä chtig ist verdä chtig. Schinz versucht, ruhig zu sein, nichts zu sagen. Die andern, die ihn betasten, sagen ebenfalls nichts. Kö rper eines ä lteren Mannes, das ist alles, was sie finden. Auch zwischen den Schuhsohlen, die trotz seiner ehrenwö rtlichen Versicherung aufgetrennt worden sind, ist nichts. Schinz kann sich wieder ankleiden. Der Kommissar, seinen Pass in der Hand, verlä sst die kahle Zelle; der Gendarm bleibt. Durch einen Tü rspalt sieht Schinz, wie die anderen Reisenden eben ihre geprü ften oder ungeprü ften Koffer wieder verschließ en, Herren und Damen, Pelze, Hutschachteln, die Trä ger nehmen die bunten Colis.

" Wenn Sie so freundlich wä ren", sagt Schinz: " die Tü re zu schließ en –."

Der Gendarm gibt einen Fuß tritt.

" Nur die Ruhe! " sagt er: " Den Zug bekommen Sie sowieso nicht mehr."

" Wieso nicht? "

Der Gendarm trä gt ein Gewä hr.

" Wieso nicht? " fragt Schinz –

Der Gendarm kö nnte sein Sohn sein.

" Fertig? "

Das fragt nicht der Gendarm, sondern ein dritter, der die Tü r wieder geö ffnet hat, um sie wieder nicht ganz zu schließ en; herein und hinaus – Fertig? nichts weiter als das: Fertig?... Schinz bemü ht sich, nicht zu hassen; das ist ihr Dienst, sagt er sich, ein widerlicher Dienst, mitten in der Nacht eine Uniform anziehen und auf die verspä teten Zü ge warten, Leute sehen, die ans Meer fahren oder ins Gebirge, Leute untersuchen, die daran schuld sind, dass man solchen Dienst ü berhaupt machen muss. Schinz bemü ht sich, seine misshandelten Schuhe anzuziehen und nicht zu hassen. Ein ä lterer Mann wie er, im Augenblick nicht gerade gepflegt, Hosen mit Hosenträ gern, Hemd ohne Kragen, dazu das grü nliche Licht, Schinz begreift, dass er hier nicht die Formen erwarten kann, welche die Herren auf der Zeitung noch gewahrt haben, bevor sie den Titel wä hlten:

" Nein! Der Mann hat nicht gestohlen..."






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