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VIII Text В. Banklehre und Heirat sind für Ulla nur eine Spießerkarriere






 

Banklehre und Heirat sind fü r Ulla nur eine Spieß erkarriere

Reifeprü fung bestanden; doch was folgt danach? Viele Abiturienten verzichten inzwischen auf ein Hochschulstu­dium und beginnen Heber eine Ausbildung. Andere wissen noch gar nicht, was sie machen wollen.

 

Fü r Ulla wä re es der «absolute Alptraum», nach dem Abitur in der Verwaltung oder bei einer Bank eine Lehre zu beginnen, zu heiraten und dann irgendwo in einem Vorort zu «versauern». «Lieber ohne Geld in London sein und sich mal vom Leben in den Arsch treten lassen, als eine Spieß erkarriere zu beginnen», findet die temperamentvolle 20-jä hrige. Sie mö chte, wenn sie das Abitur in der Tasche hat, in der britischen Hauptstadt in einem Auktionshaus jobben und spä ter Kunst studieren.

 

«Man kann doch flexibel sein, was von der Welt sehen und was erleben, auch wenn man eine Sparkassenlehre macht», kontert Jessica, kann ihre Mitschü lerin aber nicht ü berzeugen. Jessica macht sich mehr Gedanken ü ber die Zukunft. Erst einmal soll es eine solide Ausbildung sein, schließ lich biete ein Studium noch keine Arbeitsplatzgarantie. Oft genug habe sie gehö rt, dass auch Akademiker auf der Straß e sitzen. Uli pflichtet ihr bei und fragt sich: «Wo sind die Chancen denn noch


gut?» Er habe lange ü berlegt, Jura zu studieren, musste dann aber feststellen: «Juristen sind nicht so sehr gefragt».

Fü r Ulla, Jessica und Uli — allesamt Abiturienten der Wilhelm-Raabe-Schule — sind die Zeiten hä rter geworden. Ihnen und den mehr als 1 600 anderen hannoverschen Absolventen des 13. Jahrgangs blä st der Wind stä rker ins Gesicht. Lehrstellen und Studienplä tze sind gefragter denn je. Gymnasiasten, die zum 1. August oder zum 1. September dieses Jahres einen Ausbildungsplatz haben wollen, haben mit dem Bewerbungsmarathon mindestens ein Jahr vorher begonnen, diverse schriftliche Tests absolviert und etliche Gesprä che mit Personalabteilungen in zahlreichen Firmen gefü hrt.

So haben die Abiturienten beispielsweise mitbekommen, dass sich auf 55 Ausbildungsplä tze bei einer renommierten Bank mehr als 1 500 Bewerber gemeldet hatten. «Bei Versicherungen wird einem nur angeboten, sich zum selbstä ndigen Vertreter ausbilden zu lassen», klagt Christoph, «unmö glich ist das». Eine seiner Mitschü lerinnen wird eine einjä hrige «Parkrunde» in der Handelsschule einlegen mü ssen, weil sie sich zu spä t entschieden hatte, eine Hebammenschule zu besuchen. Hunderte von Schü lerinnen waren vor ihr auf diese Idee gekommen.

«Vom Pessimismus bloß nicht verrü ckt machen lassen», lautet dagegen die Devise des 19-jä hrigen Carsten. Er plä diert dafü r, ein Studium mit einer praktischen Ausbildung zu verbinden und nö tigenfalls auch mal Arbeiten im «Blaumann» zu akzeptieren. «Das Problem ist doch, dass viel zu viele versuchen, das Abitur zu machen», sagt der junge Mann, und Ulla meint: «Es muss schließ lich nicht jeder studieren». Wilhelm-Raabe-Schü ler, die gleich an die Hochschule wollen, wissen oft nicht, welches Fach sie wä hlen sollen. «Vielleicht studiere ich Geschichte», sagt Markus, 19 Jahre alt, «oder ich mache doch was anderes». Wä hrend des Zivildienstes wird ihm noch einige Zeit bleiben, sich eine Entscheidung zu ü berlegen.

Keiner der befragten Gymnasiasten gab an, Pä dagoge werden zu wollen. Schlechte Erfahrungen? Die meisten Abiturienten ä uß ern sich ' kritisch ü ber Lehrer und Schulzeit. «Das Bildungssystem ist morsch und von Inkompetenz durchwachsen», urteilt Ma.rk besonders hart. Mehrere Kameraden sind mit ihm einig: 13 Jahre Schulzeit seien zuviel. Es gebe «Leerlauf». In anderen Lä ndern schafften die Jugendlichen ihr Reifezeugnis ja auch in zwö lf Jahren. Einige Schü ler schlagen vor, die Leistungskontrollen im Unterricht zu verstä rken, vermeiden aber wohl ganz bewusst das Wort Auslese.

Und die eigenen Lehrer? Manche von ihnen seien nicht mehr ernst zu nehmen, meinen die Abiturienten. Andere kä men schlecht gelaunt


in die Klassen, die immer grö ß er und voller wü rden. Nadja etwa wü nscht sich Lehrer, die mehr motivieren. Timo dagegen zeigt Verstä ndnis und lä sst sogar auch ein klein wenig Selbstkritik anklingen. «Der Lehrerjob an sich ist eine nervliche Belastung. Ich wü rde das nicht machen wollen», sagt er.

 

Texterlä uterungen

 

BANKLEHRE... Ein Spieß er ein konformistisch denkender Bü rger mit engem geistigem Horizont — der Alptraum die Horrorvorstellung — versauern an e-m tristen Ort ein langweiliges unerfü lltes Leben fü hren — sich vom Leben in den Arsch treten lassen (vulgä r) gem.: auch die unangenehmen Seiten des Lebens akzeptieren — auf der Straß e sitzen (Umgangsspr.) arbeitslos sein — jdm. beipflichten jdm. zustimmen — der Wind blä st ihnen stä rker ins Gesicht (fig.) die Zeiten sind fü r sie schwieriger geworden — etliche viele — etw. mitbekommen etw. hö ren — der Vertreter jd., der herumfä hrt und versucht, neue Kunden zu gewinnen und Kunden betreut — die «Parkrunde» h.: ein Interimsjahr, in dem man provisorisch etw. macht — die Hebamme die Geburtshelferin — der «Blaumann» (Umgangsspr.) blaue Berufskleidung fü r Arbeiter und Handwerker — der Zivildienst (die Alternative zum obligatorischen Militä rdienst) — morsch (Holz) alt und unsolide; h.: (fig.) ineffizient, veraltet — der «Leerlauf» (fig.) unbefriedigende Phase, in der wenig gearbeitet wird (ein Motor dreht sich im Leerlauf, ohne dass das Fahrzeug sich bewegt) — die Auslese die Selektion nach dem Leistungsprinzip.

VIII.1 Bilden Sie mit Hilfe der folgenden Adjektive eine Rangskala von 1 bis 11.

 






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