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Hervorragende Aussichten






Wie lassen sich junge Leute in Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts charakterisieren? Sie sind ausgesprochen kommunikativ — die meisten haben einen besten Freund/beste Freundin und rund 80 Prozent sind Mitglied in einer oder mehreren Gruppen Gleichaltriger. Die meisten lehnen Gewalthandlungen unter Gleichaltrigen entschie­den ab und beteiligen sich auch nicht daran.

Die neue Generation hä lt lä ngst verschü ttet geglaubte Werte wieder hoch, sie ist technikfreundlich und wirtschaftsorientiert und weniger politisch. Werte wie Familie, Pflicht und Leistung gewinnen wieder an Bedeutung, genauso Sekundä rtugenden wie Fleiß und Treue.

Die Familie ist fü r viele der wichtigste Rü ckzugsort Das Verhä ltnis zwischen Eltern und Kindern ist oftmals entspannt. Eltern gehö ren zu den am hä ufigsten genannten Vorbildern der jü ngeren Generation, sie rangieren noch vor den Medienstars. Allerdings gehö ren in den Augen der Jugendlichen nicht nur die Eltern zur Familie. Die Jugendlichen rechnen auch die Groß eltern, die Geschwister, die Haustiere, die Verwandten dazu — und manchmal auch ihre Freunde und Freundinnen. Die zentrale Stellung des Familienlebens wird auch erkennbar, wenn man die Jugendlichen nach ihren Zukunftsplä nen befragt. Die Grü ndung einer eigenen Familie, eine gelungene Erziehung der Kinder und der Erwerb eines eigenen Hauses zä hlen zu den wichtigsten Zielen und Idealen dieser jungen Generation. Zu einer solchen Rü ckzugstendenz ins private Leben passt als Credo der Satz, dem nahezu alle voll zustimmen: «Man sollte sein Leben leben und froh sein, wenn man nicht von auß en belä stigt wird».

Die Grundstimmung der jungen Generation ist positiv. Ihr Schlü sselwort ist nicht «null Bock», sondern «cool». Dieser Begriff hat fü r die meisten nicht die Bedeutung ungerü hrter Abgeklä rtheit, sondern ist Ausdruck von «Begeisterung», erlä utert Demoskopin Kö cher.

«Cool» steht bei der Jugend synonym fü r toll und schö n, aber auch fü r locker und lä ssig. Der typische Jugendliche von heute bastelt an der eigenen Persö nlichkeit, legt Wert auf Markenklamotten, will sein Leben genieß en.

Noch hat die neue Generation keinen griffigen Namen.

Gruppenzugehö rigkeit definiert sich ü ber die Parameter Musik, Mode, Sport und zunehmend auch ü ber die neuen Medien, nicht mehr ü ber das Engagement in politischen oder sonstigen Gruppen.


Eigeninszenierung statt ideologische Cruppendynamik ist angesagt. Darin sind sich die Jugendexperten einig.

Ungeachtet der Vielfalt existiert doch eine eigenstä ndige Jugendkultur. In Teilen zeichnet sich eine regelrechte «Abkapselung» der neuen Generation von der ü brigen Gesellschaft ab. Als Trennlinie erweist sich der immense technische Fortschritt bei Computern, den die Kids spielerisch verinnerlichen. Diesen spezifischen Vorsprung erleben Heerscharen von frustrierten Lehrern im Computerunterricht am eigenen Leib. Wer als ü ber 30-jä hriger in Fachmagazinen der Jugend wie «PC Games» blä ttert, fü hlt sich in eine fremde Welt versetzt.

Die rapide Entwicklung in den Kommunikationstechnologien, so die Demoskopin Kö cher, «stimuliert die junge Generation zu einer allgemeinen Technikbegeisterung». Fü r das Vorantreiben des technischen Fortschritts ist die Jugend bereit, Risiken in Kauf zu nehmen.

Genauso akzeptiert die neue Generation — mehr im Westen, weniger im Osten — die Marktwirtschaft mit den Chancen und Risiken, die der Wettbewerb mit sich bringt. Bei ihr sind Leistung, Existenzgrü nder, Karriere und Aktien angesagt.

Die junge Generation bringt damit nach langer Zeit wieder eine innere Einstellung mit, die eine Wirtschaftsnation wie Deutschland braucht, um sich im harten internationalen Wettbewerb stä ndig aufs neue zu behaupten. «Wir haben es unserer Jugend zu verdanken, dass Deutschland bei Computern und Software international endlich aufschließ t», analysiert der Prä sident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel.

Eine «realistische, pragmatische, ambitionierte Jugend» wachse heran, die wenig «ideologischen Ballast» mit sich herumschleppe, konstatiert auch Franz Schoser, Hauptgeschä ftsfü hrer des Deutschen Industrie-und Handelstages (DIHT).

Da verwundert es auch nicht, dass der Begriff «Elite», in den zurü ckliegenden Jahrzehnten zum Unwort stigmatisiert, bei der neuen Generation einen guten Klang hat. Drei Viertel der 18- bis 24-jä hrigen, die Allensbach befragte, plä dieren fü r die besondere Fö rderung von Hochbegabten. In Ostdeutschland ist die Zustimmung zur Be-gabtenfö rderung sogar deutlich grö ß er als in den alten Bun­deslä ndern.

Die Jugend von heute plagen konkrete Sorgen — um die Lehrstelle, um den Arbeitsplatz.

Die Kirche gilt bei Jugendlichen als «langweilig, abgehoben und unflexibel», so der wü rttembergische Landesbischof Eberhardt Renz. Gleichzeitig kommen jedoch alte Traditionen bei jungen Leuten wieder gut an, wie etwa der Bonner Pfarrer Kai Dose freudig feststellt.


Bei Trauungen legten die Brautpaare plö tzlich viel Wert auf klassische Zeremonien: «In den siebziger Jahren war das fast unvorstellbar».

Die heutige Jugend ist ideologisch und parteipolitisch weniger festgelegt als die vorangegangenen Generationen. Sie wä hlt «situativer» aus ihrem jeweiligen Interesse heraus — wenn sie ü berhaupt zur Wahlurne geht.

Die Mö glichkeiten und Leistungen der Politiker schä tzen sie ausgesprochen skeptisch ein. Ausgesprochen schwarz sehen sie, was die Lö sung globaler Probleme anlangt. Weder das Problem der Arbeitslosigkeit, noch das der Umweltzerstö rung halten sie gegenwä rtig fü r lö sbar. Jugendliche heute wissen also um die vielfachen Risiken der Moderne, sie wissen aber auch, dass sich ihnen unvermittelt und unberechenbar Chancen auftun kö nnen und sie deshalb, wie moderne «Schnä ppchenjä ger», die Augen offen halten mü ssen.

Die Jugendgeneration zu Beginn des 21. Jahrhunderts neigt dazu, die Dinge pragmatisch statt ideologisch anzugehen. Sie sieht, wie gefä hrdet die sozialen und kulturellen Ordnungen mittlerweile sind, in die sie hineinwachsen sollen und wollen. Viele Jugendliche sind daher bereit, die «kleinen Ordnungen», in denen sie leben, mit ihren Mö glichkeiten zu unterstü tzen. Ihr Engagement gilt vor allem der Aufrechterhaltung des Familienlebens. Aber auch diejenigen Schulen und Lehrenden werden unterstü tzt, die verlä sslichen Unterricht und verlä ssliche Schullaufbahnen anbieten. Den Sinn von Schulabschlü ssen stellen sie keineswegs in Frage, sondern mö chten an deren Vorteilen teilhaben. Gleiches gilt fü r Konsumgü ter und Dienstleistungen. Die Jugendlichen wollen mö glichst frü h an modischen Neuerungen beteiligt sein. Sie haben zwar einen entwickelten Sinn als kritische Konsumenten — konsumkritische, «postmaterialistische» Ideen liegen ihnen fern.

 

Texterlä uterungen

«null Bock» [bok] engl. — keine Lust

PC Games [geims]: engl. — персональні комп'ютерні ігри

Kids [Kids]: engl. — діти






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